Thema des Tages

31-08-2025 11:20


Wetter aktuell

Übergang in den Herbst?


Morgen ist meteorologischer Herbstbeginn. Dazu zeigt sich das Wetter
wechselhaft. Zudem wird es von Westen her auch etwas kühler. War es
das mit dem Sommerwetter oder gibt es in nächster Zeit nochmals
sonniges, warmes und vor allem stabiles Spätsommerwetter?


Bei einem Blick auf die aktuelle Analysekarte ist ein umfangreiches
Sturmtief mit seinem Zentrum bei Irland zu erkennen. Der herbstliche
Charakter des Sturmtiefs ULRICH zeigt sich durch seinen tiefen
Kerndruck von unter 970 Hektopascal. Zu Wochenbeginn verlagert sich
ULRICH unter leichter Abschwächung nach Schottland und beeinflusst
mit seinen Frontensystemen auch die Westhälfte Deutschlands. Damit
kommen in der Nacht auf Montag im Westen teils kräftige schauerartige
Niederschläge auf. Örtlich sind auch eingelagerte Gewitter nicht
ausgeschlossen. Vor allem von der Eifel bis zum Emsland besteht die
Gefahr durch mehrstündigen Starkregen.

In der großen Südosthälfte gibt es davor am Sonntag aber nochmals
angenehm warmes und sonniges Spätsommerwetter. Dort steigen die
Temperaturen auf badetaugliche 24 bis 28 Grad. Am Montag kommen die
Niederschläge aus der Nacht in abgeschwächter Form bis zur nördlichen
Landesmitte voran. Dazu gehen auch die Temperaturen etwas zurück.
Häufig werden nur noch um oder knapp über 20 Grad erwartet. Lediglich
im äußersten Osten treten nochmals sommerliche Werte von über 25 Grad
auf.

Auch in den Folgetagen ändert sich an der Großwetterlage nicht viel.
Es bleibt bei einer zyklonal geprägten Südwestlage. Damit strömt zwar
relativ warme Meeresluft ins Land, allerdings ist beständiges
Spätsommerwetter mit mehreren niederschlagsfreien Tagen damit nicht
in Sicht. Etwas bevorzugt dabei ist voraussichtlich der Osten und
Südosten. Dort sind auch längere sonnige Abschnitte möglich. Jedoch
sorgt dort am Dienstag ein kleinräumiges Tief für kräftige, teils
gewittrige Niederschläge. Stellenweise ist auch mehrstündiger
Starkregen möglich.

In der zweiten Wochenhälfte stellt sich wieder das altbekannte Muster
ein. Während sich der Südosten vorübergehend unter schwachem
Zwischenhocheinfluss befindet, sorgen Frontensysteme eines kräftigen
Tiefdruckkomplexes mit Zentrum über Nordwesteuropa vor allem in der
Nordwesthälfte für weitere Niederschläge. Dazu bleibt es aber
spätsommerlich warm. Bei längerem Sonnenschein werden in den
Niederungen durchaus Höchsttemperaturen um 25 Grad erreicht.

Mittelfristig bleibt uns nach jetzigem Stand die Großwetterlage
erhalten. Über Nordwesteuropa werden immer wieder kräftige
Tiefdrucksysteme simuliert. Am kommenden Wochenende könnte sich
allerdings auf der Vorderseite eine Hochdruckbrücke aufbauen. Diese
würde dann im Zusammenspiel mit einer sehr warmen südwestlichen
Strömung vorübergehend für lupenreines Spätsommerwetter sorgen.
Gleichzeitig nimmt die Vorhersageunsicherheit ab dem Wochenende auch
deutlich zu. Ein Großteil der Modelläufe deutet nur auf eine kurze,
stabile und warme bis sehr warme Spätsommerperiode hin! Einen
längeren Zeitraum mit beständigem Spätsommerwetter ist allerdings
vorerst nicht in Sicht. Die wechselhafte und relativ warme Witterung
setzt sich somit bis auf Weiteres fort. Erst in der zweiten
Septemberdekade gibt es unter stark zunehmender
Vorhersageunsicherheit Anzeichen für hochdruckgeprägte Wetterlagen
über Zentraleuropa.

M.Sc.-Met. Nico Bauer

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 31.08.2025

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst