Thema des Tages

12-07-2025 13:50


Wetter aktuell

Sommer, Sonne, Cocktailwetter?!


In den vergangenen zwei Tagen wurde in den USA der "Tag der Piña
Colada" und der "Mojito-Tag" begangen. Ob das Wetter auch hierzulande
zu einem Cocktail einlädt, wird im heutigen Thema des Tages
beschrieben.


Ein sommerlicher Abend, nicht zu heiß, aber doch warm genug, um noch
lange draußen zu sitzen, um bei einem Cocktail einen Tag im Garten
oder im Freibad gebührend ausklingen zu lassen. Doch wird das Wetter
an diesem Wochenende solchen Vorstellungen von Sommer gerecht? Und
warum zielt der Titel bereits auf Cocktails ab?

Dies liegt mitunter daran, dass in den USA am Donnerstag, den 10.
Juli, der "Tag der Piña Colada" und am gestrigen Freitag, den 11.
Juli, der "Mojito-Tag" begangen wurde.

Im Falle des "Tags der Piña Colada" ist leider nicht bekannt, wer
diesen Aktionstag ins Leben rief und seit wann dieser begangen wird.
Einige Quellen behaupten, er wurde von US-Barkeepern in den späten
1950er-Jahren initiiert. Ein kanadischer Zeitungsartikel aus dem Jahr
1985 gilt als erste schriftliche Erwähnung dieses Aktionstags. Aus
dem Artikel mit einer Liste weiterer kurioser Feiertage geht hervor,
dass der "Tag der Piña Colada" auf den 10. Juli fällt. Eine
Begründung für die Wahl dieses Datums wurde darin aber nicht genannt.


Die Piña Colada (span. piña = Ananas, colar = durchsieben) ist
weltweit einer der beliebtesten Cocktails, der aus den Basiszutaten
Ananassaft, Kokosnusscreme und Rum gemixt wird. Sie steht für
karibische Lebensfreude, weswegen der Gouverneur Puerto Ricos Rafael
Hernández Colón sie 1978 zum Nationalgetränk erklärte. Bereits 1922
findet sich die Beschreibung eines Cocktails aus Ananassaft und Rum.
Mixgetränke aus den für die Piña Colada benötigten Zutaten waren aber
schon unter den Seeleuten und Piraten des 19. Jahrhunderts bekannt.
Es gibt allerdings zwei Bars in Puerto Rico, die von sich behaupten,
die Erfinder der Piña Colada zu sein. In der Bar "La Barrachina" in
San Juan soll der Barkeeper Ron Ramon Portas Mingot 1963 den Cocktail
zum ersten Mal gemixt haben. Aber auch die "Caribe Hilton's
Beachcomber Bar" proklamiert die Erfindung für sich. Hierbei besteht
allerdings Uneinigkeit darüber, welchem Barkeeper das Kunststück
gelang: dem gebürtig aus Spanien stammenden Barkeeper Ricardo Gracia
1953 oder Ramón "Monchito" Marrero 1954. So oder so nahm die
Beliebtheit dieses Cocktails unaufhörlich zu, bedingt vielleicht auch
durch das von Rupert Holmes 1979 verfasste Lied "Escape (The Piña
Colada Song)".

Einem anderen sehr beliebten Cocktail, dem Mojito, wurde am gestrigen
Freitag ein Aktionstag gewidmet. Mojito besteht in seinen
Basiszutaten aus Limettensaft, Minzblättern, weißem Rohrzucker,
Sodawasser und hellem kubanischen Rum. Über die Ursprünge, also den
Initiator oder das Gründungsjahr, ist auch im Falle des "Mojito-Tags"
kaum etwas bekannt. Und auch warum der 11. Juli für diesen Aktionstag
gewählt wurde, ist nicht überliefert.

Woher der Name "Mojito" stammt, ist ebenfalls nicht überliefert. Es
gibt Theorien, dass sich der Name vom westafrikanischen "mojo", einem
Stoffbeutel mit magischen Gegenständen, oder vom spanischen "mojar"
(deutsch: nassmachen) ableiten könnte. Wirklich nachweisen lässt sich
aber keine Theorie. Bekannt ist hingegen, dass die Wurzeln des
Mojitos auf Kuba zu finden sind. Der Cocktail steht damit in der
Tradition karibischer Rum-Mixgetränke. Angeblich soll bereits im 16.
Jahrhundert der Freibeuter Francis Drake eine Art Mojito aus
Limetten, Minzblättern, Zucker und dem Zuckerrohrschnaps Aguardiente
de Caña konsumiert haben. Auch wenn rund um die Geschichte des
Mojitos kaum etwas bekannt ist, so ändert das nichts an der großen
Beliebtheit dieses Cocktails.

Doch nun zu der Frage, wie das Wetter an diesem Wochenende wird? Wo
kann man sich mit einem Cocktail seiner Wahl nach draußen setzen und
wo sollte man den lieber drinnen genießen? Aus der letzten Frage geht
bereits hervor, dass nicht überall die Sonne unentwegt vom Himmel
scheint.

An diesem Wochenende befinden wir uns hinsichtlich wetterwirksamer
Druckgebilde tatsächlich etwas zwischen den Stühlen. Tief GABRIEL mit
seinem Kern über Nordostdeutschland versorgt den Nordosten und Osten
des Landes mit vielen Wolken, aber auch dem sicherlich lang ersehnten
Regen. Diese schauerartigen Regenfälle können mitunter kräftig sein,
einzelne Gewitter sind ebenfalls möglich. Die Höchsttemperaturen
liegen am heutigen Samstag dabei zwischen 18 und 24 Grad. An der
Ostsee frischt der Nordostwind mitunter stark böig auf.

Anders sieht es hingegen im Südwesten und Süden aus. Diese Regionen
liegen unter schwachem Hochdruckeinfluss (DORLE). Bei sommerlichen 24
bis 29 Grad ziehen zeitweise Wolken über den Himmel, vielfach scheint
die Sonne auch länger. Zudem ist es meist trocken, am ehesten sind in
Ostbayern einzelne Schauer oder Gewitter möglich. Abends kühlt es
insbesondere in den Hochlagen schneller ab, aber ausgerüstet mit
Jacke oder Decke lässt sich ein Cocktail durchaus draußen genießen.


Auch am morgigen Sonntag zeigt sich ein ähnliches Bild. Im Süden
scheint bei lockerer Bewölkung häufig die Sonne und es ist dort mit
25 bis 31 Grad sommerlich warm. An den Alpen und im südlichen
Baden-Württemberg sind zum Nachmittag einzelne Gewitter möglich. In
den übrigen Landesteilen treten bei wechselnder bis starker Bewölkung
schauerartige Regenfälle, örtlich auch kräftige Gewitter auf. Die
Höchsttemperaturen erreichen dabei Werte von 21 bis 24 Grad.

Bezogen auf den Titel "Sommer, Sonne, Cocktailwetter?!" kann man also
resümieren, dass Sonnenschein nicht allen vergönnt ist. Ob das Wetter
vor Ort zu einem Cocktail einlädt oder nicht, bleibt aber jedem
selbst überlassen.

M.Sc. Tanja Egerer

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 12.07.2025

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