Thema des Tages

30-04-2025 12:20


Wetter aktuell

Tanz in den Mai



Teaser/Kurztext
Der Monatswechsel April - Mai ist mit der Walpurgisnacht kein
gewöhnlicher. Welche Traditionen mit dem Monatswechsel einhergehen,
warum der Mai gemeinhin als Wonnemonat gilt und welche Schattenseiten
das warme Wetter insbesondere für Pollenallergiker bereithält, wird
im heutigen Thema des Tages beschrieben.



Der Mai ist der fünfte Monat des Jahres im gregorianischen Kalender.
Im römischen Kalender war er noch der dritte, im julianischen
Kalender dann ebenfalls der fünfte Monat des Jahres. Benannt ist
dieser Monat nach der römischen Göttin Maia, der Göttin des Frühlings
und der Fruchtbarkeit. Im katholischen Kirchenjahr gilt er auch als
Marienmonat. Der Mai zeigt sich weniger launisch als sein
Vorgängermonat April und gilt aufgrund des häufig "schönen" Wetters
als Wonne-, Liebes- oder auch wegen der Hauptblütezeit als
Blumenmonat. Warum der Mai als Wonnemonat bezeichnet wird, könnte
auch auf Karl den Großen zurückzuführen sein, der den Namen
"Wonnemond" einführte. Dies hat allerdings weniger damit zu tun, was
wir heutzutage unter "Wonne" verstehen. Der Begriff hängt vielmehr
mit dem althochdeutschen "wunnimanot" (Weidemond) zusammen und weist
darauf hin, dass zur damaligen Zeit in diesem Monat das Vieh auf die
Weide getrieben wurde. Der Mai ist der letzte Monat des
meteorologischen Frühlings und weist direkt in Richtung Sommer.
Trotzdem kann es insbesondere in der Zeit der Eisheiligen Mitte des
Monats kurzzeitig noch einmal etwas kühler werden.

Der erste Mai ist der internationale Feiertag der Arbeiterbewegung
und in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag. In Finnland wird an
diesem Tag das Frühlingsfest "Vappu" begangen. Traditionell beginnen
die Feierlichkeiten bereits am Abend zuvor und vergleichbar zum
deutschen Karneval ist es üblich, sich zu verkleiden. Am Feiertag
selbst gibt es zahlreiche Veranstaltungen und man trifft sich zum
Picknick im Park.

In vielen Gegenden Deutschlands und Österreichs ist es Brauch, oft
imposante Maibäume aufzustellen. Auch die Walpurgisnacht (Nacht auf
den 01. Mai) gilt als Brauchtum. Der Name leitet sich von der
Heiligen Walburga ab, deren Gedenktag der 01. Mai ist. Bekannt ist
die Walpurgisnacht auch als Hexensabbat, bei dem sich die Hexen auf
dem Blocksberg (Brocken im Harz) zum Tanz mit dem Teufel treffen. In
gewisser Hinsicht lebt der Hexentanz auch heute noch in Feiern wie
dem "Tanz in den Mai" weiter, bei dem die Maibowle getrunken werden
kann. Auch die "Maifeuer" sind darauf zurückzuführen. Nachdem das
Feuer heruntergebrannt ist, findet in einigen Gegenden der Maisprung
statt, bei dem Verliebte gemeinsam über das Feuer springen. Viele,
oftmals jüngere Leute ziehen umher, um Streiche zu spielen.

Und wie gestaltet sich das Wetter zum Monatswechsel? Kurz
zusammengefasst: Hoch QUENDOLIN, welches momentan über Zentraleuropa
weilt, beschert uns sonniges, trockenes und ruhiges Frühlingswetter.

In der Walpurgisnacht passiert wettertechnisch weniger bis nichts. Es
ist gering bewölkt oder klar, im Verlauf der Nacht bildet sich im
Norden örtlich Nebel. Die Tiefsttemperaturen liegen bei Werten
zwischen 11 und 4 Grad. In den Mittelgebirgen und im Norden können
die Tiefsttemperaturen lokal auch noch etwas niedriger sein.

Am morgigen Feiertag gibt es für alle Sonnenanbeter gute Nachrichten.
Bei viel Sonnenschein bilden sich im Tagesverlauf allenfalls ein paar
Quellwolken. Im Bergland können ganz vereinzelt kurze Schauer nicht
ausgeschlossen werden. Dabei werden Höchsttemperaturen zwischen 24
und 29 Grad erreicht, 30 Grad sind an einzelnen Orten entlang des
Rheins durchaus im Rahmen des Möglichen.

Brauchtümer sowie Fahrrad- und Wandertouren können also
uneingeschränkt geplant werden. Hinsichtlich Maifeuern sollte man
hingegen Vorsicht walten lassen, da die Böden oftmals sehr trocken
sind (siehe
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2025/4/28.html).

Das "schöne" Wetter hat für viele aber auch eine Kehrseite, denn der
Pollenflug wird bei warmen und sonnigen Bedingungen begünstigt. Bei
Pollenallergikern nimmt das Immunsystem die eigentlich harmlosen
Pollen als Gefahr wahr und setzt Abwehrmechanismen in Gang, die sich
in juckenden und tränenden Augen sowie einer laufenden Nase äußern
können. Der Deutsche Wetterdienst erstellt in Zusammenarbeit mit der
Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PDI) Vorhersagen zum
Pollenflug-Gefahrenindex für die acht allergologisch wichtigsten
Pollen in Deutschland (Hasel, Erle, Esche, Birke, Süßgräser, Roggen,
Beifuß und Ambrosia). Der Pollenflug-Gefahrenindex beschreibt die
Stärke der Symptomatik bei Allergikern, die von der jeweiligen
Pollenart und der in der Luft zu erwartenden Konzentration abhängt.
Die aktuellen Vorhersagen können unter www.dwd.de/pollenflug
abgerufen werden.

M.Sc. Tanja Egerer

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 30.04.2025

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