DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

05-11-2024 17:30
SXEU31 DWAV 051800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 05.11.2024 um 18 UTC


SCHLAGZEILE:
Anhaltend ruhiges Hochdruckwetter, häufig mit Nebel und Hochnebel. Nachts nur
lokal Frost.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 06 UTC
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Aktuell ... und auch in den kommenden Tagen befindet sich Deutschland weiterhin
unter einem breiten Höhenrücken, dessen Achse sich aktuell vom Mittelmeerraum
über Mitteleuropa, respektive Deutschland bis nach Grönland erstreckt. Dadurch
gestützt wird das umfangreiche Bodenhoch ZAYYAN, das mit seinem Schwerpunkt und
einem Druck von über 1030 hPa über Südosteuropa liegt, dessen Einfluss aber zur
"linken" Seite bis nach Südwest- und Westeuropa sowie weiten Teilen
Skandinaviens reicht. Dabei ist in 850 hPa eine relativ milde Luft vorherrschend
mit Temperaturen meist zwischen 8 und 10 Grad, auch wenn das anhand der 2m
Temperatur nicht überall zu spüren ist. Denn unterhalb einer mächtigen
Absinkinversion auf etwa 950 bis 900 hPa haben sich innerhalb einer feuchten
Grundschicht gebietsweise den ganzen Tag über zähe Nebelfelder gehalten,
insbesondere von RLP über Hessen bis nach Bayern, aber auch im äußersten Norden.
Dort schaffte es die Temperatur gerade mal auf Werte zwischen 2 und 6 Grad
anzusteigen. Deutlich milder war es hingegen in den sonnigen Leelagen der
Mittelgebirge und der Alpen mit Höchstwerten teils bis 17 Grad.
In der Nacht werden sich die Nebel- und Hochnebelfelder wieder verdichten, bzw.
wieder auf weitere Landesteile ausweiten. Betrachtet man die MOS Vorhersagen, so
bleiben - abgesehen von höheren Lagen - voraussichtlich nur Teile von Sachsen
und NRW frei, die im Lee liegen. Entsprechend ist auch die Frostgefahr für
kommende Nacht relativ gering. Dort, wo es länger klar bleibt, bzw. in einigen
Berglagen sinkt die Temperatur auf Werte bis minus 1 Grad ab. Sonst liegen die
Tiefstwerte meist zwischen 7 und 1 Grad.


Mittwoch ... ändert sich an der großräumigen Strömungskonstellation wenig. Nach
der Passage eines flachen Randtroges über das Nordmeer bzw. die Nordsee, von dem
ein schwaches und wenig wetteraktives Residuum auch bis nach Benelux und
Ostfrankreich reicht, folgt vom nahen Ostatlantik bereits der nächste
Höhenrücken nach. Somit wird die ruhige Hochdrucklage über uns weiter gefestigt.
Der eigentliche Hochschwerpunkt befindet sich zwar etwa über der Ukraine, von
dort aus reicht aber weiterhin ein Keil über Deutschland hinweg bis nach
Großbritannien. Bei der äußerst gradientschwachen Lage wird die Auflösung von
Nebel- und Hochnebel sehr schwer. Die scharf ausgeprägte Inversion verbleibt je
nach Region auf 950 bis 900 hPa. Gute Chancen auf Sonne sind somit nur in
höheren Lagen der Mittelgebirge und der Alpen, sowie des Alpenvorlandes zu
erwarten. Auch einige Leelagen an den West-/Nordwesträndern der Mittelgebirge
und der Alpen könnten Glück haben und der Nebel/Hochnebel lichtet sich im
Tagesverlauf etwas oder hat sich aus der Nacht heraus erst gar nicht gebildet.
Dort, wo sich der zähe Nebel/Hochnebel hält kann es auch mal etwas nieseln.
Ähnlich groß wie heute werden die Temperaturunterschiede bleiben. Bei ganz zähem
Nebel Höchstwerte um 5 Grad, sonst meist 7 bis 12 Grad, wo sich die Sonne zeigt
bis 15 Grad.

In der Nacht zum Donnerstag verbleiben wir unter Hochdruckeinfluss und im
Bereich schwacher Luftdruckgegensätze. Nebel und Hochnebel bestimmen das
Wettergeschehen. Wirklich klare Gebiete wird es kaum geben. Entsprechend bleibt
auch die Temperatur im positiven Bereich bei Tiefstwerten zwischen 9 und 1 Grad,
lokal bis 0 Grad.

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Synoptische Entwicklung bis Freitag 06 UTC

Donnerstag ... hat sich im Vergleich zur Frühübersicht nichts geändert. Nebel
und Hochnebel bestimmen weiterhin das Wettergeschehen, sonnige Fleckchen gibt es
nur wenige (einige Leelagen, höhere Berglagen).


Modellvergleich und -einschätzung
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Der Modellvergleich zeigt abgesehen von der leicht unterschiedlichen Verteilung
von Nebel und Hochnebel keine signifikanten Unterschiede.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Johanna Anger