Thema des Tages

05-11-2019 09:20

Léon-Philippe Teisserenc de Bort - Entdecker der Stratosphäre


Die Stratosphäre wurde mit Hilfe von Wetterballonen nachgewiesen,
einer der Entdecker ist Léon-Philippe Teisserenc de Bort (1855-1913).


Am 5. November 1855, also heute vor 164 Jahren, wurde Léon-Philippe
Teisserenc de Bort in Paris geboren. Der französische Meteorologe
befasste sich, ähnlich wie sein deutscher Kollege Richard Aßmann
(1845-1918), u.a. mit der Erforschung der Erdatmosphäre mit Hilfe
unbemannter Wetterballone. Dabei konnten die beiden im Jahre 1902
relativ zeitgleich die Existenz der Stratosphäre nachweisen.

Die Erdatmosphäre wird anhand des Temperaturverlaufes in fünf
Schichten unterteilt. Vom Erdboden ausgehend sind dies die
Troposphäre, die Stratosphäre, die Mesosphäre, die Thermosphäre und
die Exosphäre (siehe Abbildung unter www.dwd.de/tagesthema). In der
untersten Atmosphärenschicht, der Troposphäre, nimmt die Temperatur
mit zunehmender Höhe ab. Sie reicht vom Erdboden bis in eine Höhe von
etwa 7 km an den Polen bis 17 km in den Tropen. Die Stratosphäre ist
vom Erdboden aus gesehen die zweite Atmosphärenschicht, dort nimmt
die Temperatur mit zunehmender Höhe immer deutlicher zu.
Verantwortlich für die starke Temperaturzunahme innerhalb der
Stratosphäre von etwa -60 Grad Celsius bei 11 km Höhe auf Werte um 0
Grad Celsius in etwa 50 km Höhe ist die Ozonschicht. Ein Großteil der
für das Leben auf der Erde sehr gefährlichen solaren UV-Strahlung
wird durch das Ozon absorbiert und in Wärme umgewandelt.

Teisserenc de Bort und Aßmann konnten den typischen Temperaturverlauf
in der Atmosphäre mit Hilfe der Wetterballone belegen. Von Teisserenc
de Bort stammen auch die Bezeichnungen Troposphäre und Stratosphäre.
Allerdings ging Teisserenc de Bort davon aus, dass es nur diese zwei
Atmosphärenschichten gibt. Die weiteren Schichten blieben zu dieser
Zeit aufgrund der Reichweite der verwendeten Messmethode
(Wetterballone/Radiosonden) noch unentdeckt.


Dipl.-Met. Sabine Krüger
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 05.11.2019

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