Thema des Tages

26-08-2016 14:40

Unter Hochdruck

Das wetterbestimmende Hoch "Gerd" hat uns in den letzten Tagen mit
reichlich Sonnenschein verwöhnt und hochsommerliche Temperaturen
beschert. Bis zum Wochenende hält Gerd in weiten Teilen des Landes
noch durch und arbeitet unter Hochdruck an diesem furiosen
Spätsommerfinale.
Aktuell befindet sich Gerd mit seinem Schwerpunkt über Osteuropa und
an seiner Südwestflanke gelangt Subtropikluft nach Deutschland, die
uns heute verbreitet Höchstwerte über 30 Grad beschert, lokal im
Westen und Südwesten auch bis 37 Grad. Lediglich im Nordseeumfeld und
im höheren Bergland ist es kühler. Nicht mehr ganz unter Kontrolle
hat Gerd die Region etwa von der Eifel bis nach Schleswig-Holstein,
dort ist die Nähe zu Tiefausläufern nicht mehr zu leugnen. Ab dem
Nachmittag sind einzelne Schauer und Gewitter möglich, die aber, wenn
sie sich bilden, durchaus kräftig ausfallen können. Während es im
Norden und Nordwesten auch in der Nacht zum Samstag einzelne Gewitter
geben kann, ist es in den übrigen Landesteilen meist sternenklar. Vor
allem in größeren Städten kann es wieder eine tropische Nacht geben
mit Tiefstwerten um 20 Grad, sonst kühlt die Luft auf 18 bis 11 Grad
ab.

Der Samstag bringt oftmals wieder Sonne satt, im Norden ziehen auch
zeitweilig Wolkenfelder durch. Ab den Mittagsstunden bilden sich dann
einige Quellwolken aus, die bevorzugt über den Mittelgebirgen
einzelne, aber teils heftige Gewitter bringen können. Das Quecksilber
erreicht erneut 30 bis 37 Grad, im Norden noch 22 bis 29 Grad. Auch
in der Nacht zum Sonntag sind im Norden gebietsweise kräftige und
gewittrige Regenfälle unterwegs.

Nach sonnigem, im Norden teils wechselnd wolkigem Start bilden sich
am Sonntag im Tagesverlauf Quellwolken, die zunächst vornehmlich über
dem Bergland erste, teils heftige Gewitter bringen. Im weiteren
Verlauf breiten sich diese auch zum Teil in den Niederungen aus und
setzen sich in der Nacht zum Montag fort. Es ist heiß und zunehmend
schwül mit Höchstwerten zwischen 30 und 35 Grad. Lediglich im Norden
ist es mit 25 bis 29 Grad nicht mehr ganz so heiß, an der Küste ist
es auch etwas kühler.

Die Kaltfront eines Tiefs, das vom Ärmelkanal nach Jütland zieht,
überquert uns in der Nacht zum Montag und am Montag mit teils
kräftigen Schauern und Gewittern südostwärts. Damit wird die
Subtropikluft abgedrängt und die Hitzeperiode beendet, rückseitig
strömt nicht mehr ganz so warme Luft zu uns. Im weiteren Verlauf
beruhigt sich das Wetter wieder und ein neuer Ableger des Azorenhochs
wird die Regie im Film "Spätsommer Teil 2" übernehmen. Dann ist uns
das Wetter wieder freundlicher gesinnt und abgesehen von einzelnen
Wärmegewittern geht es oftmals heiter weiter. Den einen freut`s, den
anderen weniger: Die Temperaturen bleiben sommerlich warm, werden
sich aber auf niedrigerem Niveau einpendeln.


Dipl.-Met. Peggy Hofheinz
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 26.08.2016