DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

20-07-2016 11:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 20.07.2016 um 10.30 UTC



Meist sehr warm sowie schwül und gebietsweise kräftige Gewitter. Am Montag und
anfangs am Dienstag vorübergehend geringe Gewitterwahrscheinlichkeit.
Zur Wochenmitte erneut Gewitter.
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Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 27.07.2016


Am Samstag liegt Deutschland bei geringen Luftdruckgegensätzen in der
eingeströmten recht warmen, aber im Westen und Süden feuchten Luftmasse.
In der Höhe gibt es ebenfalls geringe Potentialunterschiede, wobei einerseits
über der Biskaya sowie über Südosteuropa Höhenkeile liegen und andererseits über
der Nordsee und Osteuropa Tröge erkennbar sind. Der Nordseetrog reich dabei
recht flach ausgeprägt bis Südfrankreich.
Am Sonntag tropft dieser südliche Trogteil nach Oberitalien ab und der Höhenkeil
kommt über Frankreich langsam ostwärts voran. Gleichzeitig prägt sich das Hoch
über der Ostsee etwas stärker aus, so dass im Nordosten recht trockene Luft
einströmt.
Am Montag erreicht im Tagesverlauf der Höhenrücken den Westen von Deutschland.
Am Boden bleibt das Hoch über der Ostsee bestehen und bei uns gibt es in seinem
Randbereich geringe Luftdruckgegensätze. Die eingeströmte Luftmasse bleibt
erhalten.
Am Dienstag schwenkt der Höhenrücken über uns hinweg nach Osten bis Südosten und
der Trog eines Zentraltiefs nördlich von Schottland nähert sich Mitteleuropa an.
Die vorgelagerte Kaltfront greift dabei langsam auf den Nordwesten über.
Am Mittwoch greift der Haupttrog mit seiner Achse auf den Westen und Nordwesten
über und die vorgelagerte Kaltfront erreicht im Tagesverlauf den Südosten.
In der erweiterten Mittelfrist ist die Westlage hinter dem ostwärts abziehenden
Trog wieder stärker ausgeprägt und nach Süden hin antizyklonal geprägt. Leicht
wechselhaftes aber nicht unfreundliches Wetter sind die Folge.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der neue Modelllauf vom EZMW liefert ähnliche Ergebnisse wie die beiden Läufe
von gestern.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die anderen globalen Modelle simulieren die großräumigen synoptischen ähnlich.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Bis in die erweiterte Mittelfrist hinein wird nur ein Cluster ermittelt. Darin
kommt die schon geschilderte Entwicklung zum Ausdruck.
Bis Dienstag ist die Rauchfahne von Offenbach recht gebündelt bei 13 bis 16 Grad
in 850 hPa. Anschließend spreizt sich die Rauchfahne und es kühlt auf Werte
zwischen 7 und 12 Grad. Ab. Auch die Regensignale gehen am Mittwoch mit
Kaltfrontdurchgang vorübergehend nach oben. Aber anschließend wird es wieder
weitgehend trocken, wodurch die antizyklonale Westlage zum Ausdruck kommt.
Die erkennt man auch an den ab Dienstag/Mittwoch in der Nordhälfte wieder
vorherrschenden Westwinde (EPS-Meteogramme).
Postfrontal kühlt es zu Beginn der erweiterten Mittelfrist auf Werte zwischen 20
Grad an der Nordsee und 27 im Süden ab. Später liegen die Werte meist bei 23 bis
29 Grad, also häufig doch wieder im sommerlichen Bereich.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Am Samstag ist nach CosmoLEPS/EZMW-EPS noch recht verbreitet die Gefahr von
teils kräftigen Gewittern mit Starkregen gegeben. Am Sonntag zieht sich die
Gefahr von teils heftigem Starkregen mit Blitz und Donner auf den Südosten und
auf das Küstengebiet zurück.
Am Montag und anfangs auch am Dienstag ist die Gewittergefahr nur gering. Erst
zum Abend nimmt die Gewitterwahrscheinlichkeit im Nordwesten wieder zu.
Am Mittwoch ist besonders in der Südhälfte Gewitter mit Starkregen möglich.
Abgesehen von Gewitterböen ist die Wahrscheinlichkeit von Böen Bft 8 gering.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, oper. Modelle, EPS.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden