Thema des Tages

18-12-2018 09:20

Flucht aus dem verregneten Deutschland

Am heutigen Dienstag scheint zumindest in Teilen Süd- und
Westdeutschlands zeitweise die Sonne. Ab Mittwoch stellt sich aber
ein sehr wechselhafter Witterungsabschnitt in Deutschland ein, der
wahrscheinlich bis Heiligabend andauert.
Am Mittwoch und Donnerstag werden zunächst eher geringe Niederschläge
erwartet, die vor allem im Osten und Süden bei gebietsweise leichtem
Frost teils als gefrierender Regen, in den östlichen Mittelgebirgen
und in den höheren Lagen der Alpen als Schnee fallen. Am Freitag und
zum vierten Advent verstärkt sich die Zufuhr milder Meeresluft in
Deutschland. Dabei geben sich Tiefausläufer die Klinke in die Hand
und haben viel Regen in Gepäck. Sogar eine Dauerregenlage ist vor
allem für Staulagen der Mittelgebirge wahrscheinlich und dazu weht
ein kräftiger Westwind.
Das sind also keine schönen Aussichten, die wir Meteorologen bieten
können. Wer aus dem verregneten Deutschland entkommen möchte, dem
bieten sich die Regionen im westlichen Mittelmeerraum und die
Kanarischen Inseln als mögliches Ausflugziel. Denn dort herrscht in
den nächsten Tagen überwiegend Hochdruckeinfluss. Dabei scheint die
Sonne bei angenehmen Temperaturen zwischen 15 und 22 Grad. Beste
Bedingungen für Aktivitäten im Freien oder zur Entspannung am Strand.

Ein Geheimtipp ist da Sizilien, denn der größte Vulkan Europas, der
Ätna, ist zurzeit aktiv. Gleich drei der fünf Hauptkrater spucken
glühende Gesteine in den Himmel: Ein Spektakel, das auch aus sicherer
Entfernung von der Ostküste Siziliens gut zu sehen ist. Das
faszinierende daran ist, dass der Ausbruch keine Gefahr für die
Bevölkerung darstellt, da er nur auf die Hauptkrater begrenzt ist und
ohne das Auftreten einer Aschenwolke verläuft.
Wer sich den Ausbruch aus der Nähe ansehen möchte, hat an der
Ostflanke des Vulkans die besten Beobachtungsmöglichkeiten, wie zum
Beispiel in Zafferna, Milo, Sant'Alfio oder Linguaglossa (siehe
Abbildung).
Wer es noch ein bisschen abenteuerlicher haben möchte, kann den
Wanderweg zum "Monte Zoccolaro" bis auf circa 1700 m nehmen. Von dort
aus, kann man das eindrucksvolle "Bovetal" - ein hufenförmiges Tal -
und den aktiven gegenüberliegenden Südostkrater bewundern.
Für diejenigen, die im verregneten Deutschland bleiben, ist zumindest
das bevorstehende Weihnachtsfest ein Trost: eine schöne Zeit zur
Besinnung zusammen mit der Familie.

Dipl.-Met. Marco Manitta
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 18.12.2018

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