Thema des Tages

12-08-2018 09:20

Die Nacht der Sternschnuppen: Wo Sie die Perseiden am besten sehen
können

Jedes Jahr um den 12. August ist mit hunderten von Sternschnuppen ein
beeindruckendes Schauspiel am Nachthimmel zu sehen - vorausgesetzt
natürlich, das Wetter spielt mit. Grund dafür sind die sogenannten
"Perseiden", der stärkste Sternschnuppenstrom, den es gibt.

Wie entsteht der Perseidenstrom?

Wenn ein Komet seine Bahn um die Sonne dreht, hinterlässt er Gase,
Moleküle und Staubteilchen, die ihn als eindrucksvollen Schweif
begleiten. Wenn die Erde nun diese "Staubspur" kreuzt, fliegen die
Staubteilchen, die der Komet hinterlassen hat, mit sehr hoher
Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre und verglühen dort. Genau dieses
Verglühen sehen wir auf der Erde als Lichtstreif, die Sternschnuppe.

Die Erde kreuzt den Staubstrom des Kometen jedes Jahr von Mitte Juli
bis Ende August, wobei das Aktivitätsmaximum des
Sternschnuppenschwarms um den 12. August erreicht wird.

Woher kommt der Name "Perseiden"?

Ihren Namen haben die Perseiden vom Sternbild Perseus. Denn es wirkt
im Auge des Betrachters, als liege dort der Ausgangspunkt der
Meteore. Zuweilen hört man auch die Bezeichnung "Tränen des
Laurentius". Der Heilige Laurentius starb den Märtyrertod laut
Überlieferung am 10. August - und der Legende nach vergoss der Himmel
Tränen über seinen Tod.

Wie und wo lassen sich die Sternschnuppen am besten beobachten?

Die beste Zeit, um viele Sternschnuppen zu sehen, ist ab heute Abend
23 Uhr bis morgen früh ca. 05 Uhr. Idealerweise schaut man in
östliche Richtung, zum Sternenbild Perseus. Experten rechnen damit,
dass durchschnittlich 60 Sternschnuppen pro Stunde zu sehen sind,
lokal sogar bis zu 100.
Am besten lassen sich die Sternschnuppen von einem möglichst dunklen
Ort beobachten. Wenn man in der Stadt wohnt, sollte man möglichst
rausfahren oder auf einen nahegelegenen Berg oder Hügel gehen, weit
weg von künstlichen Lichtquellen, die die Sicht stören. Diese
Lichtverschmutzung der großen Städte und Ballungszentren ist auch gut
im beigefügten Satellitenbild zu erkennen. Diese Momentaufnahme
machte ein hochaufgelöster NASA-Satellit vor drei Nächten. Es sind
aber auch durchaus Regionen auf dem Bild zu sehen, die deutlich
ungestörter von künstlichen Lichtquellen sind; der Nordosten
Deutschlands zum Beispiel. Gülpe im Havelland gilt dabei übrigens als
der dunkelste Ort Deutschlands.

Spielt das Wetter mit?

Die Bedingungen für die Sichtung vieler Sternschnuppen sind insgesamt
gut. Im Norden Deutschlands können dichtere Wolkenfelder die Sicht
trüben, in der Mitte und im Süden ist es jedoch oft wolkenlos. In der
zweiten Nachthälfte ziehen von Westen allerdings dichtere Wolken auf,
von NRW über Rheinland-Pfalz bis in den Südwesten Baden-Württembergs
sollten Campingstuhl oder Decke also am besten schon für die ersten
Nachtstunden bereitgehalten werden. Übrigens ist außerdem Neumond,
d.h. der Mond wird die Sternschnuppen nicht überstrahlen.

Insgesamt also gute Voraussetzungen für alle, die noch viele Wünsche
offen haben?

Dipl.-Met. Magdalena Bertelmann
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 12.08.2018

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