Thema des Tages

13-07-2018 09:20

Der Sternschnuppenregen der Perseiden

Es wird mal wieder Zeit: Die Perseiden ? der bekannteste Meteorstrom,
der aus den Auflösungsprodukten des Kometen "109P/Swift-Tuttle"
besteht - kreuzen demnächst wieder die Erde auf ihrer Bahn um die
Sonne. Der Name ?Perseiden? ist dabei auf das Sternbild "Perseus"
zurückzuführen, vor dem die Sternschnuppen bei einem Blick in den
Himmel zu sehen sind. Wie jedes Jahr von Mitte Juli bis Ende August
(17.07. ? 24.08.) können dann zahlreiche Sternschnuppen am
Nachthimmel beobachtet werden. Die höchsten Fallraten sind in diesem
Jahr in der Nacht vom 12. auf den 13. August zu erwarten. In diesem
Jahr ist
dabei mit einem durchschnittlich starken Sternschnuppenregen der
Perseiden zu rechnen. Allerdings herrschen während der Hochzeit der
Perseiden günstige astronomische Rahmenbedingungen. Da am 11. August
Neumond ist, kann der sonst den Nachhimmel erhellende Erdtrabant
nicht weiter stören. Die ersten Sternschnuppen können mit Aufgang des
Sternbildes Perseus am Abend bereits nach Eintritt der Dunkelheit
beobachtet werden.

Sicherlich werden dann viele Menschen - ob Singles oder Pärchen -
nachts am Fenster und auf dem Balkon sitzen oder einfach auf einer
Sommerwiese liegen, um den zahlreichen Sternschnuppen mit den Augen
nachzujagen. Dabei werden dann zahlreiche Wünsche und Träume mit der
Hoffnung auf Erfüllung in die Ewigkeit geschickt.

Doch was sind Sternschnuppen und warum werden sie hauptsächlich im
August beobachtet?

In bestimmten Zeiträumen des Jahres kommt es zu einer verstärkten
Sternschnuppenaktivität am Himmel. In solchen Nächten huschen
zahlreiche Sternschnuppen über den Nachthimmel, die anscheinend alle
einen einzigen Ausgangspunkt haben. Dieses Phänomen ist immer dann
der Fall, wenn die Erde die Bahn eines Meteoritenstroms kreuzt und
wiederholt Partikel in die Erdatmosphäre eindringen. Die
Sternschnuppen stammen in der Regel von einem Kometen. Diese
Schweifsterne sind kilometergroße Ansammlungen aus Staub und leicht
flüchtigen Materialien wie gefrorenes Methan, Trockeneis und
Wassereis. Die Partikel verteilen sich im Laufe der Zeit entlang der
Kometenbahn und bilden den Meteorstrom.

Auf der Bahn des Meteorstroms dringen auch große Mengen solcher
Partikel, sogenannte "Meteorite", mit sehr hoher Geschwindigkeit in
die Erdatmosphäre ein. Dabei glühen sie durch die Reibungswärme beim
Eintritt in die Erdatmosphäre als "Meteore" kurz auf und verdampfen
schließlich. Das auf mehrere tausend Grad aufgeheizte Gas um
verglühende Partikel herum kann der Beobachter schließlich als
leuchtende Sternschnuppen beobachten.

Wer geduldig den möglichst dunklen Nachthimmel beobachtet, kann
übrigens in jeder Nacht des Jahres Sternschnuppen sehen,
vorausgesetzt der Himmel ist nicht mit Wolken bedeckt. Die meisten
dieser sporadischen Meteore stammen aus dem Asteroidengürtel zwischen
den Planeten Mars und Jupiter, wo sich zahlreiche und unterschiedlich
mächtige Gesteinsbrocken tummeln. Der größte Anteil besteht aus
Partikeln in Staubkorngröße, die beim Eintritt in die Atmosphäre
vollständig verglühen. Größere Stücke überstehen jedoch teilweise die
heiße Reise durch die Erdatmosphäre und fallen dann als Meteoriten
zum Boden.

Alle 12 Jahre beeinflusst der Planet Jupiter mit seiner Schwerkraft
die Bahnen der Meteoriten und verschiebt diese in Richtung Erdbahn.
Dies geschah z.B. in den Jahren 1992, 2004 und 2016.

Dipl.-Met. Lars Kirchhübel
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 13.07.2018

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