Thema des Tages

03-05-2018 08:50

Der Mai...

...war im altrömischen Kalendarium, welches das neue Jahr im März
beginnen ließ, der dritte Monat. Sein Name leitet sich von der Göttin
Maia ab, anderen Quellen zufolge ist er nach "Iupiter Maius", dem
Wachstum bringenden und über Blitz, Donner, Regen und Sonnenschein
gebietenden Gott Jupiter benannt. Nach germanischer Lesart bedeutet
Mai einfach "jung" (vgl. z.B. "junges Mädchen" - altdeutsch "Maid").
Er ist - allgemein und von alters her - als Wonne-, Liebes- oder,
wegen der Hauptblütezeit der meisten Pflanzen, als Blumenmonat
bekannt. Auch die Bezeichnung "Weidemond" ist historisch verbürgt,
schließlich wurde und wird zu dieser Zeit das Vieh auf die Weide bzw.
Alm getrieben.

Im Mai verlängert sich der lichte Tag in 50° nördlicher Breite, das
entspricht etwa der Lage von Frankfurt am Main oder Prag, von ca. 14
h 43 min zu Monatsbeginn auf gut 16 h 04 min am Monatsende und die
Mittagshöhe der Sonne über dem Horizont steigt von knapp 55° auf
knapp 61°. Das nächtliche Firmament wird weiterhin von den
Sternbildern des Frühlings dominiert: Im Südwesten funkelt REGULUS im
Sternbild des Löwen, weiter östlich folgt der rötliche Stern ARKTUR
im Bärenhüter (Bootes) und etwas tiefer über dem Horizont steht SPICA
im Sternbild der Jungfrau. Sie bilden das insgesamt recht hoch am
Südhimmel stehende, markante ?Frühlingsdreieck?. Währenddessen zeigen
sich, zunächst noch tief am nordöstlichen Himmel, mit WEGA (im
Sternbild Leier) und DENEB (im Schwan) bereits die Gestirne des
Sommers.

Einerseits steht die Sonne im Mai tagsüber bereits hoch am Himmel und
es herrschen sommerliche Strahlungsbedingungen, die in Mitteleuropa
Temperaturen von 25 °C oder mehr bewirken können. Andererseits hält
der Mai oftmals auch kühles und unbeständiges Wetter bereit, denn die
nördlichen Meere sind noch kalt (Oberflächentemperaturen von Nord-
und Ostsee beispielsweise derzeit 7 °C bis 11 °C) und bei
entsprechenden Großwetterlagen dominiert nach Kälteeinbrüchen
Polarluft unser Wetter. Überhaupt wünschte man sich in der Hoffnung
auf reiche Ernten den Monat Mai in früheren Zeiten eher kühl und
nass, wie eine alte Wetterregel besagt - "Ist der Mai recht heiß und
trocken, kriegt der Bauer kleine Brocken; ist er aber feucht und
kühl, gibt es Frucht und Futter viel."

Unter http://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2018/05/03.html
finden Sternfreunde eine vom Kosmos-Verlag, Stuttgart, publizierte
Darstellung des Firmaments spätabends im Mai 2018. (Wenn man im
Freien senkrecht empor blickt, schaut man zum Zenit und wenn man sich
in Meridianrichtung nach Süden orientiert, hat man linker Hand die
östlichen und rechts von sich die westlichen Himmelsrichtungen.)


Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 03.05.2018

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