Thema des Tages

30-04-2018 07:50

Gewitternachlese

Die Wetterlage und ihre möglichen Auswirkungen wurden bereits im
Thema des Tages am Sonntag beschrieben:
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2018/4/29.html
Aufgrund der bis zum Schluss herrschenden größeren Unsicherheiten in
den Modellen, wurde die Vorabinformation am Nachmittag für den Westen
aktualisiert und etwas weiter in den Osten ausgedehnt. Dies erwies
sich im Nachhinein als unnötig, da sich die Unwetter auf den
äußersten Westen beschränkten.

Zum Ablauf: Am Sonntagabend zogen erste Gewitter von Frankreich her
ins Saarland und nach Rheinland-Pfalz, diese brachten aber nur
örtlich etwas Regen. Später folgten von Luxemburg und Belgien
kräftige Gewitterzellen und zwischen Saarschleife und Niederrhein kam
es in kurzer Zeit zu heftigem Starkregen und vorübergehend zu
kräftigen Windböen. Beobachter meldeten Hagel bis zu 4 cm. Im
weiteren Verlauf zogen die Gewitter unter Abschwächung nordwärts, so
dass die Unwetterwarnungen aufgehoben werden konnten.

Besonders betroffen war der Westen Nordrhein-Westfalens, wo an
einigen Stationen heftiger Starkregen gemeldet wurde. So wurden an
der Wetterstation Aachen-Orsbach 40,4 l/qm in einer Stunde
registriert, an der Station Nettetal-Hülst waren es noch 25,3 l/qm.
Auch im 6-stündigen Zeitraum wurden zum Teil unwetterartige
Regenmengen gemessen. Dabei meldete die Station Aachen-Orsbach 58,3
l/qm in 6 Stunden, in Alsdorf-Bettendorf wurden 44,3 l/qm und in
Hückelhoven-Ratheim 39,4 l/qm registriert.

Da der Südwestwind in der Nacht generell auffrischte, waren die Böen
in der Umgebung von Gewittern nicht sehr abgehoben von den übrigen
Meldungen. In der Umgebung von Gewittern meldete die Wetterstation
Nörvenich (Flugplatz) in NRW Böen von 72 km/h und Trier-Petrisberg in
Rheinland-Pfalz 71 km/h.

Am Montagvormittag gab es im Nordwesten noch teils kräftige Gewitter,
auch hier wurde punktuell die Unwetterstufe erreicht. Später am Tage
gibt es im Nordosten noch Gewitter, teils mit stärkerem Regen und
kräftigen Böen, Unwettergefahr besteht aber nicht mehr. Abseits davon
gibt es gelegentlich Schauer und im Südwesten am Nachmittag und Abend
vielleicht auch einzelne gewittrige Schauer.

Der Tanz in den Mai, der bereits im Thema des Tages vom Samstag, den
28.04.2018 ausführlich behandelt wurde
(https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2018/4/28.html), kann
vielerorts trockenen Fußes erfolgen. Lediglich ganz im Süden sowie im
äußersten Westen ist etwas Regen wahrscheinlich. Allerdings wird die
Nacht mit Tiefstwerten zwischen 3 und 8 Grad recht frisch. Örtlich
besteht vor allem in den Hochlagen der westlichen Mittelgebirge die
Gefahr von leichtem Frost. Dazu weht im Westen und Nordwesten
weiterhin ein kräftiger südlicher Wind.


Dipl.-Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 30.04.2018

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