DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

28-04-2018 17:01
SXEU31 DWAV 281800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 28.04.2018 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Am Sonntag zunächst nur vereinzelt und bevorzugt im Bergland kräftige Gewitter.
Zum Abend hin und in der Nacht zum Montag im Westen erhöhtes Unwetterpotenzial
durch heftige Gewitter.

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 12 UTC
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Aktuell ... befindet sich Deutschland auf der Vorderseite eines Höhentroges über
West- und Südwesteuropa. Dieser wurde bzw. wird durch zwei von Nordwesten
hereinlaufende Kurzwellentröge regeneriert. Die erste Welle überrundet aktuell
die Südspitze des Troges über der Iberischen Halbinsel und verlagert sich bis
Sonntagfrüh nach Ostspanien. Stromaufwärts hat über Südwesteuropa aufgrund
starker Höhendivergenz bereits großräumig Druckfall eingesetzt, der sich im
Laufe der Nacht noch verstärkt.
Der zweite Kurzwellentrog stößt westlich der Biskaya mit Höhenkaltluft nach
Süden vor und lässt den Langwellentrog quasistationär werden, wobei er sich
weiter nach Süden, bis nach Nordalgerien, ausweitet.
Im Zuge dieser Entwicklungen dreht die Höhenströmung über dem Vorhersagegebiet
zunehmend auf Süd bis Südwest, so dass an den Alpen Föhn einsetzt mit ersten
Sturmböen aus Süd auf exponierten Gipfeln. Aufgrund der föhnbedingten
adiabatischen Erwärmung nördlich der Alpen bildet sich eine recht markante
Inversion in etwa 850 bis 900 hPa, die sich sukzessive nach Norden ausweitet.
Im Bodenfeld erstreckt sich - ausgehend vom tieferen Luftdruck über
Südwesteuropa - eine flache Tiefdruckrinne bis nach Nordwestdeutschland. Die
dort auftretenden, teils konvektiv durchsetzten und wenig ergiebigen
Niederschläge sind an eine Okklusion gekoppelt, die sich allmählich nach Norden
verlagert. Somit klingen die Niederschläge dort weiter ab, Gewitter sollten -
trotz vorhandener MU-Cape (bis 100 J/kg) - mangels vertikaler Erstreckung der
Schauer kaum auftreten. Ab dem späteren Abend bleibt es dort wohl meist trocken.

Die oben genannte Okklusion erstreckt sich über die Osthälfte des Landes und
Tschechien nach Süden und geht nördlich des Alpenrandes über in eine wellende
Warmfront. Mit einsetzendem Föhn kommt die Warmfront allmählich nach Norden
voran. Während oberhalb der Föhninversion die adiabatische Erwärmung zu einer
Labilisierung der Luftmasse führt, gelangt mit der Warmfront
niedertroposphärisch eine recht feuchte und potenziell instabil geschichtete
Luftmasse nach Süddeutschland und weitet sich allmählich auch auf die mittleren
Landesteile aus. Dabei wird eine MU-Cape von mehreren 100 J/kg generiert.
Bereits aktuell gibt es - nördlich abgesetzt von der Warmfront - entlang eines
Vorticitymaximums über dem Südwesten und der Mitte des Landes einzelne Schauer
oder wenig ergiebige schauerartige Regenfälle. Mit Annäherung der sich zunehmend
strukturierenden Warmfront in Verbindung mit zunehmender MU-Cape verstärken sich
diese Niederschläge im Laufe der Nacht allmählich und es kann auch einzelne
Gewitter geben. Diese weiten sich über die Mitte des Landes hinweg allmählich
bis ins südliche Sachsen-Anhalt und nach Thüringen aus. Ein kleinräumiges
Starkregenereignis ist - ebenso wie ganz vereinzelt kleinkörniger Hagel - nicht
ausgeschlossen.
Im Rest des Landes verläuft die Nacht ruhig und störungsfrei. Im Nordwesten
lockern die Wolken auf und es kann sich Nebel bilden, auch im Süden bleibt der
Himmel oft klar oder gering bewölkt.

Sonntag ... kommt die scharf ausgeprägte Kurzwelle bis zum Abend nach
Südfrankreich voran, wobei die kräftige Höhendivergenz in Verbindung mit PVA und
WLA für markante Hebung sorgt, so dass sich das Bodentief über Zentralfrankreich
noch weiter vertiefen kann. Bzgl. der genauen Zugbahn des Tiefs gibt es noch
leichte Modelldifferenzen, wobei das Zentrum zum 18 UTC-Termin wohl über
Nordost- bzw. Nordfrankreich zum Liegen kommt.
Auch über Süddeutschland verstärkt sich föhnbedingt der Druckfall, so dass sich
- ausgehend von der Tiefdruckentwicklung über Frankreich - ein in den Westen und
Süden des Landes reichender Bodentrog ausbildet. Die Warmfront kommt dabei
allmählich nach Norden bzw. Nordosten voran und befindet sich abends über der
Norddeutschen Tiefebene. Im Warmsektor werden aufgrund der Überlappung der wegen
des Föhns in der Höhe recht gut durchmischten Luftmasse (levated mixed Layer)
oberhalb der recht feuchten Grundschicht mit Hilfe der aufgrund der kräftigen
Einstrahlung (föhnbedingt bleibt es vielerorts gering bewölkt) markanten
diabatischen Erwärmung der Grundschicht etwa 500 bis 1000 J/kg ML-Cape,
stellenweise auch mehr, generiert, bei teilweise noch etwas höherer MU-Cape.
Diese Luftmasse bleibt zunächst gedeckelt, außerdem ist noch ein sich von Ost-
bis nach Mitteleuropa gerichteter Höhenrücken wirksam, so dass der Tag vor allem
im Süden und Osten recht sonnig verläuft, abgesehen von den vormittags über die
Mitte und den Osten bzw. Nordosten des Landes abziehenden nächtlichen Schauern
und Gewittern.
Orographisch getriggert kann es allerdings vor allem ab dem späten Nachmittag
bevorzugt im zentralen und östlichen Mittelgebirgsraum, eventuell auch im
Schwarzwald und entlang der Alb örtlich zur Auslöse reichen. Die dabei
auftretenden Gewitter können sich bei 15 bis 20 m/s hochreichender Scherung zu
Multizellen organisieren (durch orographische Effekte, die das bodennahe
Windfeld dafür günstig modifizieren können, sind auch vereinzelte Superzellen
nicht ausgeschlossen) und treten meist mit markanten Begleiterscheinungen auf.
Bei PPW-Werten zwischen 20 und 25 mm sind ganz vereinzelte Unwetter bzgl.
Starkregens und Hagels nicht ausgeschlossen, vor allem, wenn Zellen länger vor
Ort verweilen bzw. sich aufgrund der Orographie immer wieder regenerieren
können.
Im Westen bleibt es dagegen bewölkter und bereits in den Frühstunden können von
Frankreich und Benelux her neue Schauer und Gewitter etwa auf die Regionen vom
Saarland/Rheinland-Pfalz bis ins Emsland übergreifen. Diese sind zunächst noch
von der Grundschicht abgekoppelt und sollten nicht allzu intensiv ausfallen, ein
kleinräumiges Starkregen- und Hagelereignis nicht ausgeschlossen. Im
Tagesverlauf verlagern sie sich Richtung Deutsche Bucht, dahinter können die
Wolken unter dem Einfluss des Höhenrückens ebenfalls vorübergehend auflockern.
Mit Verstärkung des Bodentiefs und Annäherung der Kurzwelle sollte es aber ab
dem späten Nachmittag - ausgehend vom Bergland - erneut zur Auslöse reichen.
Dies könnte u.a. entlang einer aus den vormittäglichen Gewittern herauslaufenden
und mit dem Bergland interagierenden Outflow Boundary geschehen. Da auch
Konvektion zulassende Modelle nach wie vor Probleme mit solch mesoskaligen
Phänomenen haben, lassen sich Schwerpunkte der Auslöse noch nicht genau
festlegen. Bevorzugt dürfte wohl das westliche Bergland sein (Vogesen, Eifel,
Hunsrück), eventuell zündet es aber auch schon etwas weiter östlich
(Schwarzwald, Odenwald, Pfälzer Wald bis zum Sauerland). Diese Gewitter weisen
bei zunehmender hochreichender Scherung (über 20 bis 25 m/s), mäßig hoher
Labilität und aufgrund der Drehung des Bodenwindes auf Ost auch zunehmender
Helizität durchaus Unwetterpotenzial auf bis hin zu Superzellen und werden dann
von größerem Hagel, schweren Sturm- bis hin zu Orkanböen (ganz punktuell) und
heftigem Starkregen begleitet.
Auch entlang der Warmfront über Nord- bzw. Nordwestdeutschland können sich
kräftige Gewitter mit Unwetterpotenzial entwickeln. Mit der starken
niedertroposphärischen Richtungsänderung des Windes ist auch ein gewisses
Tornadopotenzial gegeben, vor allem an stärkeren Zellen in Nordwestdeutschland
(nicht zuletzt auch aufgrund der feuchteren Grundschicht im Bereich der
Warmfront und der dadurch niedrigeren Wolkenbasis). Alles steht und fällt aber
mit der Einstrahlung, damit genügend Cape generiert werden kann.
Abseits der Gewitter weht teilweise böiger Ostwind, vor allem an den Küsten am
Nachmittag und Abend zunehmend mit steifen Böen, in einigen
Mittelgebirgskammlagen auch mit stürmischen Böen. Auf den Alpengipfeln gibt es
weiterhin einzelne Sturmböen aus Süd.
Im Süden und Osten steigt die Temperatur bei viel Sonnenschein auf 24 bis 29
Grad, im Westen und Norden wird es mit 18 bis 25 Grad ebenfalls noch recht warm,
lediglich Richtung Nordsee und an der Ostseeküste bleibt es kühler.

In der Nacht zum Montag kommt der Kurzwellentrog bis zur belgischen Grenze bzw.
Südwestdeutschland voran. Vorderseitig verschärft sich die Hebung sogar noch
etwas.
Das korrespondierende Bodentief kann sich aufgrund starker Höhendivergenz weiter
vertiefen und erreicht Montagfrüh in etwa Nordwestfrankreich bzw. den östlichen
Ärmelkanal (von den vorliegenden Modellen noch mit leichten Differenzen behaftet
simuliert) mit einem Kerndruck knapp unter 995 hPa. Die Kaltfront des Tiefs
greift in der ersten Nachthälfte auf den Südwesten Deutschlands über und kommt
rasch nordostwärts voran, so dass der Föhn an den Alpen etwa nach Mitternacht
zusammenbricht. Bzgl. der Verlagerung gibt es noch gewisse Modelldifferenzen, in
den Frühstunden verläuft sie in etwa zwischen Weser, Werra und Elbe. Im
Warmsektor ist vor allem im Westen und Nordwesten - etwa vom Saarland, dem
Pfälzer Wald und Nordbaden nach Norden bis ins Emsland und mittlere
Niedersachsen voranschreitend - weiterhin mit heftigen Gewittern zu rechnen, die
vor allem in der ersten Nachthälfte auch noch Superzellenpotenzial aufweisen
können, dann von größerem Hagel und Sturmböen begleitet werden und sich zögernd
nordnordostwärts verlagern. Wie weit sie nach Osten ausgreifen, ist ebenfalls
noch unsicher, womöglich sind auch noch die zentralen Mittelgebirge, Osthessen
und das östliche Niedersachsen betroffen (EURO4 von 06 UTC). Insgesamt dominiert
aber mehr und mehr der Multizellenmodus und die Gewitter verclustern mit
abnehmender ML-Cape zunehmend, so dass das Starkregenkriterium vordergründig
wird.
Im Rahmen des Okklusionsprozesses über Nordwestdeutschland kann es dort auch
mehrstündigen, von Gewittern durchsetzten Starkregen geben, durchaus mit
Unwetterpotenzial, wie von einigen Modellen angedeutet.
Im Süden und Südosten geht die Kaltfrontpassage weitgehend trocken über die
Bühne, der Nordosten bleibt noch im präfrontalen Bereich.
Im Südwesten gibt es mit Annäherung des Troges und eines PVA-Maximums im Laufe
der zweiten Nachthälfte erneut einzelne Schauer, eventuell auch ein kurzes
Gewitter.
Warntechnisch von Relevanz ist dort und auch im Alpenvorland allerdings
zunehmend der Wind, der erst einmal mit Durchzug der Kaltfront vorübergehend mit
Böen Bft 7 bis 8, auf den Bergen auch Bft 9 aus West bis Nordwest auffrischt,
dann vorübergehend nachlässt, ehe er mit Annäherung des Bodentiefs aus Südwest
wieder auflebt und vor allem in Schauernähe von steifen, vereinzelt stürmischen
Böen begleitet werden kann.
Auch an den Küsten gibt es weiterhin steife, vereinzelt stürmische Böen - dort
allerdings präfrontal aus Ost bis Nordost.

Montag ... zieht der Kurzwellentrog als Höhentief zum Ostausgang des
Ärmelkanals. Das Bodentief befindet sich abends in etwa über der südwestlichen
Nordsee und füllt sich kaum bis gar nicht auf. Die Kaltfront kommt unter
Wellenbildung über dem Nordosten des Landes zunächst nur langsam, später aber
rasch nordostwärts voran und erreicht abends die südliche Ostsee.
Vor allem in den äußersten Nordosten kann dabei eventuell noch einmal ein
Schwall potenziell instabiler Luftmassen gelangen, so dass sich dort erneut
kräftige Gewitter bilden können, die aber bei weniger Scherung, frühzeitiger
Auslöse und etwas geringerer ML-Cape wie am Vortag wohl nicht so heftig
ausfallen dürften und spätestens nachmittags nordwärts abziehen. Vor allem bzgl.
Starkregens besteht noch einmal ein gewisses Unwetterpotenzial.
Ansonsten kommt es nach Abzug der teils gewittrigen Starkregenfälle im
Nordwesten und Norden am Vormittag postfrontal zu einer Wetterberuhigung, die
Wolken lockern auch mal stärker auf, vereinzelt gibt es kurze, leichte Schauer.
Im Westen und Südwesten treten in Trognähe aufgrund der erhöhten Labilität vor
allem nachmittags und abends wieder vermehrt Schauer auf, eventuell auch
einzelne kurze Gewitter, die aber innerhalb der maritimen und mit einem recht
geringen Flüssigwassergehalt ausgestatteten Luftmasse bei Weitem nicht die
Qualität derer des Vortages aufweisen und maximal von etwas Graupel begleitet
werden.
Während der anfangs noch frische, in Böen steife bis stürmische Ostwind an den
Küsten mit Durchzug der Kaltfront abnimmt, frischt er postfrontal vor allem im
Westen, eventuell auch bis in die mittleren Landesteile reichend, deutlich aus
Südwest auf. Dort gibt es recht verbreitet Böen Bft 7, je nach genauer Lage des
Bodentiefs und in Schauern eventuell auch Bft 8 oder gar 9, wie von ICON-EU 06
UTC Richtung westliches NRW simuliert. Auf den Bergen ist mit Sturmböen zu
rechnen.
Im Süden und Osten bleibt der Wind insgesamt schwächer.
Postfrontal gelangt ein Schwall erwärmter Polarluft ins Vorhersagegebiet, die
Temperaturen in 850 hPa sinken bis zum Abend auf 0 Grad im Westen und 8 Grad im
Osten. Entsprechend bewegen sich die Höchstwerte zwischen 14 und 22 Grad, im
Nordosten werden nochmals bis zu 25 Grad erreicht.

In der Nacht zum Dienstag verlagert sich das Höhentief nur wenig nordostwärts
Richtung Deutsche Bucht. Das korrespondierende Bodentief befindet sich morgens
unverändert kräftig mit seinem Kern knapp nördlich des Höhentiefs.
Dabei gelangt das Vorhersagegebiet in den Einflussbereich leicht labil
geschichteter höhenkalter Meeresluft. Schauer entwickeln sich vor allem dort, wo
kleine PVA-Maxima auszumachen sind, die aber von den Modellen noch mit leicht
unterschiedlicher räumlicher Verteilung simuliert werden. Allerdings fallen die
Schauer nicht allzu ergiebig aus und mangels Labilität bleibt die
Gewitterwahrscheinlichkeit gering.
Somit steht der Wind weiterhin im Fokus der Warntätigkeit. Dieser weht an der
Südwestflanke des nur sehr zögernd nach Norden ziehenden Tiefs weiterhin lebhaft
aus Südwest. Vor allem nach Lesart des ICON-EU kann es im Westen und Nordwesten,
später auch im Norden weiterhin verbreitet steife bis stürmische Böen, ganz
vereinzelt (Niederrhein, Westmünsterland, Emsland) sogar Sturmböen geben.
Im übrigen Land ist der Wind deutlich schwächer und höchstens auf exponierten
Mittelgebirgsgipfeln warnrelevant. Dort, wo es keine Schauer gibt, lockern die
Wolken auch mal stärker auf und es kann sich Nebel bilden.

Dienstag ... zieht das Höhentief weiter über die Deutsche Bucht nach
Südnorwegen. Dahinter schwenkt ein flacher Höhenrücken nach Süddeutschland.
Das Bodentief zieht weiter ins Seegebiet knapp westlich von Jütland und füllt
sich zögernd auf. Das führt zumindest nach Lesart des ICON-EU an dessen
Südflanke vorübergehend zu einer deutlichen Gradientverschärfung im
Nordseeumfeld und in Schleswig-Holstein. Dort frischt der Wind somit weiter aus
Südwest bis West auf und es gibt vielerorts stürmische Böen oder Sturmböen, in
exponierten Abschnitten der schleswig-holsteinischen Nordseeküste und auf
Helgoland sogar schwere Sturmböen. Mit Abzug des Tiefs nimmt der Wind im Westen
bereits ab den Vormittagsstunden, im Norden dann zum Abend hin wieder ab. Die
markante Windentwicklung hat in dieser Ausprägung allerdings nur ICON-EU auf der
Karte, GFS simuliert bei ähnlicher räumlicher Verteilung etwa 1 bis 1,5 Bft
weniger, ECMWF zeigt das Hauptwindfeld aufgrund einer westlicheren Zugbahn des
Tiefs deutlich weiter westlich.
Vor allem in den Nordwesten gelangt auch noch etwas höhenkältere Luft innerhalb
der sich im Tagesverlauf einzelne Schauer entwickeln können, kurze Gewitter mit
etwas Graupel nicht ausgeschlossen. Im übrigen Land bleibt die Schauerneigung
eher gering, zumal sich auch im Bodenfeld ein Hochkeil bis in den Süden und die
Mitte des Landes ausweiten soll. GFS zeigt eine ähnliche Wetterentwicklung,
simuliert den Hochkeil allerdings etwas weiter südlich, ECMWF von 00 UTC lässt
den Hochkeil weiter südwestlich und simuliert noch verbreitetere Schauer im
Vorhersagegebiet, allerdings ebenfalls nur mit recht geringen
Niederschlagsmengen.
Vor allem im Osten und Süden lässt sich schon wieder zeitweise die Sonne
blicken. Im Einflussbereich der einströmenden erwärmten Polarluft (-2 Grad in
850 hPa im Nordwesten, +7 Grad in Südostbayern) erreichen due Höchsttemperaturen
Werte zwischen 13 und 18 Grad im Westen und Norden bzw. zwischen 16 und 21 Grad
im Süden und Osten.


Modellvergleich und -einschätzung
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Alle vorliegenden Modelle simulieren großräumig eine sehr ähnliche
Wetterentwicklung. Im Detail ergeben sich Unterschiede, vor allem bzgl. der
Gewitterlage am Sonntag bzw. der Nacht zum Montag. Auch die Konvektion
zulassenden Modelle ergeben noch kein einheitliches Bild. Das größte Potenzial
für Unwetter - und da ist sich die Numerik einig - besteht allerdings ab dem
späten Sonntagnachmittag im Westen und Nordwesten. Bzgl. einer eventuellen
Vorabinformation für diese Regionen werden aber noch die 00 UTC-Läufe
abgewartet.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Winninghoff