DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

17-04-2018 17:01
SXEU31 DWAV 171800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 17.04.2018 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Unter Hochdruckeinfluss vorerst keine markanten Wettererscheinungen.

Synoptische Entwicklung bis Freitag 12 UTC
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Aktuell ... An der Nordflanke eines von Südwesteuropa nach Deutschland
reichenden und sich verstärkenden Höhenrückens greift vorübergehend WLA von der
Nordsee her auf den äußersten Norden über und sorgt für Wolkenfelder. Ansonsten
bestimmt das Bodenhoch mit Kernen über dem Osten Deutschlands und Westpolen das
Wetter mit klarem oder gering bewölktem Himmel.
Dabei sinkt die Temperatur meist auf Werte zwischen 11 Grad im Ruhrgebiet und 3
Grad im Alpenraum und im östlichen Mittelgebirgsraum. Dort ist vereinzelt
Bodenfrost möglich.
Der Wind weht meist nur schwach.

Mittwoch ... wandelt sich der Höhenrücken vollends in ein abgeschlossenes
Höhenhoch über Mitteleuropa um. Der Schwerpunkt des korrespondierenden
Bodenhochs verschiebt sich nach Holstein, ohne dass der Gradient wesentlich
zunimmt. Großräumiges Absinken sollte nennenswerte Wolkenbildung unterbinden, so
dass einer weiteren Erwärmung nichts mehr im Wege steht. Die
Tageshöchsttemperaturen erreichen 20 bis 26, in den Flusstälern Westdeutschlands
bei 27 Grad. An der See sowie im höheren Bergland bewegen sich die Temperaturen
zwischen 12 und 19 Grad.
In der Nacht zum Donnerstag weitet sich ein vom blockierenden Hoch ausgehender
Keil bis ins Nordmeer aus. Leichte Warmluftadvektion im Nordwesten und ganz im
Norden lässt dort lockere Wolkenfelder aufziehen. Ansonsten bleibt es klar. Die
Nebelneigung ist geringer als in den Nächten zuvor. Auch Bodenfrost ist bei
Tiefstwerten zwischen 4 Grad im Alpenvorland und 11 Grad im Rheinland
unwahrscheinlich. Lediglich in Alpentälern ist dies gering wahrscheinlich.
Im Südwesten nimmt der Gradient geringfügig zu. Für warnrelevante Böen sollte
es, falls überhaupt, nur im Hochschwarzwald reichen.

Donnerstag ... schwenkt der von dem blockierenden Hoch ausgehende Keil nach
Karelien, ohne dass das Bodenhoch seine Lage wesentlich ändert. Frontale
Prozesse werden weiterhin von Mitteleuropa ferngehalten. Zwar wird es durch die
fortschreitende Erwärmung etwas labiler, aber großräumiges Absinken sollte
weiterhin wetterwirksame Konvektion unterbinden. Im Norden und Nordosten ist
niedertroposphärisch etwas Feuchte vorhanden, aber eine Auslösetemperatur
zwischen 30 und 35 Grad ist trotz nahezu ungehinderter Einstrahlung nicht
erreichbar.
Die Temperatur steigt auf frühsommerlich 22 bis 27, in Rheinnähe bis 29 Grad, an
Küstenabschnitten mit Seewind auf 11 bis 16 Grad.
In der Nacht zum Freitag ändert sich das Geopotentialfeld kaum, wogegen sich das
Bodenhoch allmählich nach Polen verlagert. Dies lässt eine schwache östliche bis
südöstliche bodennahe Windkomponente aufkommen, was die Nebelneigung weiter
abnehmen lässt. Für warnrelevante Böen sollte es selbst in exponierten Berglagen
nicht reichen.

Freitag ... Auch am Freitag bleibt die Antizyklone in der Höhe über Mitteleuropa
erhalten. Das Bodenhoch verlagert sich unter Abschwächung langsam von Polen zur
Slowakei. Auf der Vorderseite eines über Frankreich langsam nach Norden
schwenkenden Höhenkeiles der Höhenantizyklone bildet sich bei Irland ein neues
Bodenhoch. Damit dringen von der Nordsee her Nordwestwinde im Tagesverlauf
langsam über Norddeutschland nach Südosten vor. Die Winddrehung kann mit einer
schwachen Kaltfront in Verbindung gebracht werden, an der aber nur lockere
Bewölkung und kein Niederschlag simuliert wird. Immerhin kommt damit etwas
frischere Nordseeluft nach Nordwestdeutschland, so dass im nördlichen
Niedersachsen und im westlichen Schleswig-Holstein keine 25 Grad mehr erreicht
werden. An der Küste ist es mit 12 bis 19 Grad deutlich frischer. Im übrigen
Deutschland werden aber weiterhin sommerliche 25 bis 29 Grad, an Mittel- und
Oberrhein vereinzelt sogar 30 Grad erreicht.
Der Wind weht meist nur schwach bis mäßig und spielt warnungstechnisch keine
Rolle.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die externen Modelle zeigen keine großen Unterschiede bei den synoptischen
Basisfeldern.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden