DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

08-03-2018 11:01
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 08.03.2018 um 10.30 UTC



Wechselhaft mit zeitweiligen Regenfällen. Dabei mild bis sehr mild.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 15.03.2018


Am kommenden Sonntag, zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums,
befindet sich Deutschland auf der Vorderseite eines umfangreichen Höhentroges,
der sich vom Süden Grönlands bis zu Irischen See erstreckt. Dieser nähert sich
zunehmend dem Kontinent an, so dass man dessen Drehzentrum am Montag 12 UTC,
nach dem aktuellen Lauf des IFS, dann über dem Osten Englands wiederfindet.
Gestützt durch kräftige WLA wölbt sich ein recht breit angelegter Höhenrücken
über Mitteleuropa hinweg nordnordwestwärts auf. Bis Montag, 12 UTC verlagert
sich dessen Achse unter beginnendem Verlust der Wellenlänge allmählich Richtung
Osteuropa. Die Warmfront eines Sturmtiefs mit Kern westlich der Biskaya hat
weite Teile Deutschlands nordostwärts überquert, rückseitig dieser wird
Deutschland in einer südlichen Strömung von einer sehr milden Luftmasse
subtropischen Ursprungs geflutet, an den Alpen stellt sich eine Fönsituation
ein. Mit Fönunterstützung sind im Alpenvorland dadurch Höchsttemperaturen bis
nahe 20 Grad möglich. Bleibt es im Südosten dabei meist trocken, so fällt in den
anderen Regionen aus mehrsichtiger Bewölkung zeitweise Regen. Am Montag und in
der Nacht zum Dienstag greift der Trog auf Mitteleuropa über. Der
korrespondierende Bodentiefkomplex mit mehreren Drehzentren erreicht am Montag
das Vorhersagegebiet, eingelagerte Frontenzüge überqueren im Tagesverlauf
Deutschland mit schauerartigen Regenfällen allmählich nordostwärts, dabei strömt
etwas kühlere Meeresluft mit Temperaturen zwischen 0 und 4 Grad in 850 hPa in
der Nacht zum Dienstag ein. Warnrelevante Mengen sind dabei voraussichtlich
nicht zu erwarten. Am Dienstag kommt es rückseitig der nach Osten abgezogenen
Frontenzüge bei wechselnder bis starker Bewölkung zu einzelnen Schauern. Dabei
strömt ein Schwall subpolarer Meeresluft ein, so dass in den höchsten Lagen der
Mittelgebirge oberhalb von etwa 1000 m sich wieder die feste Phase einmischen
wird. Am Mittwoch wölbt sich in einer südwestlichen Höhenströmung ein flacher
Keil über Mitteleuropa auf, der für eine Wetterberuhigung sorgen wird, so dass
die Niederschlagsaktivität deutlich gedämpft sein wird.
Bereits am Donnerstag schwenkt der flache Höhenrücken langsam nach Osten weiter
und der Westen Deutschlands gerät auf die Vorderseite eines umfangreichen Troges
über dem nahen Ostatlantik.
Im Bodendruckfeld greift im Tagesverlauf die Warmfront eines Tiefs bei
Südwestengland auf den Südwesten Deutschlands über, während der Osten weiterhin
unter Hochdruckeinfluss verweilt. Dabei gibt es im Südwesten zeitweilige
Niederschläge. Im Osten bleibt es daher wechselnd bewölkt und weitgehend
trocken. Insgesamt gelangt in den Südwesten wieder milde Meeresluft, während in
den restlichen Landesteilen etwas kühlere Luft wetterbestimmend bleibt.

In der erweiterten Mittelfrist kommt der Trog nur sehr langsam bis ins westliche
Mitteleuropa voran, während sich über dem östlichen Mitteleuropa der Keil etwas
amplifiziert.