DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

19-05-2016 21:00
SXEU31 DWAV 191800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 19.05.2016 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
keine

Synoptische Entwicklung bis Sonntag 12 UTC
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Aktuell ... Während sich über der Nordhälfte Deutschlands nach Abzug eines
Höhentiefs nach Süden ein Höhenkeil aufwölbt, steht der Süden Deutschlands unter
dem Einfluss eben dieses inzwischen nach Oberitalien abgetropften Höhentiefs.
Zusammen mit einem dabei entstandenen Bodentief werden zunächst noch reichlich
Bewölkung und Niederschlag von Süden her über die Alpen nordwärts geführt. Am
Rande dieses Niederschlags haben sich vereinzelt Gewitter gebildet, die in der
ersten Nachthälfte abklingen.
Im übrigen Deutschland bleibt die Wetterlage entspannt.

Freitag ... zieht zunächst auf der Nordflanke eines von der Biskaya nach
Mitteleuropa gerichteten Höhenkeiles ein Kurzwellentrog über die Nordsee nach
Südskandinavien. Ein damit einhergehende schwache Kaltfront dringt mit starker
Bewölkung und Regenfällen bis zum Nordrand der Mittelgebirge vor. Rasch
regeneriert auf deren Rückseite jedoch der Höhenkeil, gestützt durch WLA vor
einem mächtigen Höhentrog über dem mittleren Nordatlantik. Dadurch lassen bei
uns die frontalen Hebungsvorgänge weiter nach. Die Regenmengen bleiben gering,
wobei im Tagesverlauf die Niederschläge auch konvektiven Charakter annehmen.
Gewitter sind bei begrenzter Labilität im größten Teil Deutschlands
unwahrscheinlich, zumal im Tagesverlauf in der Höhe von Westen her deutlich
wärmere Luft nach Deutschland kommt. Gewitter sind allenfalls in der Nähe von
Oder, Neiße und vom Bayerischen Wald möglich. Sonst ist es bei teilweise
aufgelockerter, teils auch geringer Bewölkung trocken. Auch im Süden und
Südosten geht es mit den Temperaturen wieder aufwärts, gebietsweise über 20
Grad.

Der Südwest- bis Westwind frischt vor allem an den Küsten und in einigen
Hochlagen über der Mitte mal stärker auf mit Bft 7, auf exponierten Bergen auch
Böen Bft 8.

Samstag ... Aufgrund der kräftigen Austrogung des mittlerweile über dem
Nordostatlantik angelangten Tiefs hat sich im Gegenzug der bei uns schon im
Laufe des Freitags wirksam geworden Höhenkeil verstärkt und sorgt für ruhiges,
störungsfreies Wetter, wobei die Achse des Höhenrückens zum Tagesende die Grenze
zu Polen erreicht. Lediglich hohe Wolkenfelder, kaum jedoch mittelhohe Wolken
können zwar zeitweilig die Einstrahlung mindern, den durchwegs freundlichen
Wettercharakter aber kaum stören. Mit der auf Süd drehenden Strömung gelangt
wärmere Luft nach Deutschland. Bei diesen Bedingungen steigen die Temperaturen
auf angenehme 21 bis 25, in den südwestdeutschen Tallagen auch auf rund 26 Grad.



Sonntag ... Der Westen Deutschland befindet sich, nachdem die Achse des
Höhenkeiles ostwärts Richtung Polen durchgeschwenkt ist, bereits wieder auf der
Vorderseite eines kräftigen Höhentroges vor Westeuropa. Mit Annäherung einer
Kaltfront von Frankreich und Benelux her erfassen voraussichtlich ab dem
Vormittag Regenschauer und einzelne Gewitter den Westen und Nordwesten
Deutschlands. Im Südwesten deutet sich gemäß Cosmo-EU und unterstützt durch das
amerikanische Modell bis 12 UTC noch keinerlei Niederschlag an, ICON lässt bis
dahin zumindest über dem Schwarzwald erste Gewitter zu.
Im Vorfeld dieser Entwicklung frischt im Westen der Wind deutlich auf mit
stürmischen Böen auf den Gipfeln von Hunsrück, Eifel und Rothaargebirge.
Im übrigen Deutschland bleibt es bis Sonntag mittag niederschlagsfrei mit
sonnigen Abschnitten und teilweise hochsommerlichen Temperaturen.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die übrigen vorliegenden Modelle zeigen ein sehr ähnliches Bild im Ablauf der
synoptischen Strukturen wie die deutsche Modellkette.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. R. Hering-Zieringer