Wetterlage

11-12-2017 03:40

Letzte Aktualisierung: 11.12.2017, 04.38 Uhr

Auf der Rückseite eines Tiefs, das sich von Norddeutschland allmählich nordostwärts verlagert und auffüllt, gelangt maritime Polarluft in die Nordhälfte. Von Frankreich her nähert sich ein weiteres kräftiges Tief, auf dessen Vorderseite sehr milde Meeresluft subtropischen Ursprungs nach Süddeutschland strömt. Entlang der Luftmassengrenze setzen im Tagesverlauf von Südwesten her teils länger anhaltende Niederschläge ein. SCHNEE, GLÄTTE und FROST:Aktuell fällt lediglich im Nordosten noch etwas Schnee. Vor allem im Westen und in der Mitte lockern die Wolken vorübergehend auf. Dort muss mit Glätte durch Schneematsch, gebietsweise auch durch überfrorene Nässe gerechnet werden.Tagsüber breitet sich von Südwesten her neuer, teils ergiebiger Niederschlag nord-nordostwärts aus. Dabei kann es ab dem späten Vormittag bis in die Nacht hinein im Westen und Nordwesten, später auch im Norden teilweise bis in tiefe Lagen mit mäßiger Intensität (bis 10 cm in sechs Stunden) schneien. Hinsichtlich der detaillierten Entwicklung (räumliche Verteilung, Intensität, Andauer) bestehen derzeit aber noch ein paar Unsicherheiten.In der Nacht zum Dienstag klingen die Schneefälle im Nordwesten und Norden ab. Insgesamt gehen die Niederschläge in einzelne Schauer über, die oberhalb von etwa 300 bis 400 m meist als Graupel oder Schnee fallen, in den Niederungen aber auch teilweise mit Schnee vermischt sind. An den Alpen setzt nach Föhnzusammenbruch Schneefall ein, wobei die Schneefallgrenze morgens bis in die Täler sinkt. Vielerorts ist mit Glätte zu rechnen, vor allem im Bergland gibt es auch einige Zentimeter Neuschnee.WIND/STURM/ORKAN:Der Wind hat sich vorübergehend abgeschwächt. Lediglich in den Kamm- und Gipfellagen einiger Mittelgebirge und der Alpen gibt es Sturmböen, auf exponierten Alpengipfeln und auf dem Brocken auch Orkanböen.Tagsüber dreht der Wind auf Süd bis Südost und frischt vor allem im Westen und auf den Bergen wieder auf. In den Niederungen West- und Südwestdeutschlands gibt es einzelne steife Böen. Auf den Bergen muss mit Sturm- und schweren Sturmböen gerechnet werden. An den Alpen sorgt der Südföhn für Orkanböen bis 12 Bft in den Hochlagen, auf exponierten Gipfeln sind Windgeschwindigkeiten bis etwa 170 km/h zu erwarten. In einigen Tälern und föhnanfälligen Passlagen können schwere Sturmböen 10 Bft bis 100 km/h, vielleicht sogar orkanartige Böen 11 Bft (um 110 km/h) auftreten.Mit Kaltfrontpassage kann es ab den Abendstunden im Westen und Südwesten sowie in den mittleren Landesteilen erneut bis in die Niederungen stürmische Böen, vereinzelt Sturmböen aus Südwest geben.In der Nacht zum Dienstag bricht der Föhn an den Alpen zusammen und der Wind lässt dort deutlich nach. Im Süden und in der Mitte dreht der Wind wieder auf Südwest, wobei es anfangs in den Niederungen vorübergehend steife, vereinzelt stürmische Böen geben kann, auf den Bergen gibt es weiterhin Sturm- oder schwere Sturmböen. Im Nordseeumfeld gibt es steife bis stürmische Böen aus Nordost bis Nord.DAUERREGEN und TAUWETTER:Im Südwesten gibt es bis in den Dienstag hinein trotz Unterbrechung wiederholt ergiebige Niederschläge. Dabei werden im Saarland und in Teilen von Rheinland Pfalz (zusammen mit dem dann wieder als Flüssigwasser vorhandenen Schnee) Mengen zwischen 40 und 60 l/qm in 48 h erreicht, in Staulagen sind auch bis 70 l/qm möglich.Vom Schwarzwald bis nach Oberschwaben kommt zu dem fallenden Niederschlag auch noch eine große Menge an abschmelzendem Schnee hinzu. Damit ergeben sich Abflussmengen zwischen 35 und 60 l/qm in 36 h.