DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

25-03-2017 09:00
SXEU31 DWAV 250800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 25.03.2017 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
BM

Keine markanten Entwicklungen.

Synoptische Entwicklung bis Montag 24 UTC
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Samstag... ändert die wetterbestimmende Hochdruckbrücke, die vom Mittelmeer nach
Nordwesten, auch über Deutschland, läuft und in ein abgeschlossenes Höhenhoch
über dem Norden von UK mündet, ihre Lage und Stärke kaum. Der Trog über
Osteuropa wird durch einen auf seiner Rückseite nach Süden ablaufenden Randtrog
regeneriert, bzw. etwas verstärkt und verlagert sich dabei kaum weiter ostwärts.
Das Höhentief über Südwesteuropa wird mehr und mehr in die Länge gezogen und
nimmt eine zonale Ausrichtung ein.
Auch im Bodendruckfeld findet sich eine Hochdruckzone, die für unsere
Wetterentwicklung maßgeblich ist. Sie schwächt sich leicht ab und liegt nach wie
vor mit Zentrum über Großbritannien und der Nordsee. Ein von dem Hoch
ausgehender Keil erstreckt sich bis zum Balkan.

Zwischen dem Hoch und einem über der Biskaya liegenden Bodentief verstärkt sich
der Druckgradient vorübergehend noch etwas, vor allem über dem Südwesten mit der
Folge, dass sich dort der Ost- bis Nordostwind verstärkt. In der Folge kann es
vor allem im Schwarzwald und der Schwäbischen Alb zu starken, in Gipfellagen zu
stürmischen Böen oder Sturmböen kommen (8 bis 9). Auch von der Eifel bis zur
Südpfalz sind einige starke Böen Bft 7 in Aussicht.

Ansonsten bleibt es warnfrei und uns steht in weiten Teilen des Landes ein
sonniger und warnfreier Tag ins Haus. Nur im Nordosten ziehen in nordwestlicher
Strömung hohe und mittelhohe Wolken durch, die die Einstrahlung dämpfen. Die
Temperatur steigt auf 10 Grad im Nordosten bei auflandigem Wind von der Ostsee
und bis auf 18 Grad im Südwesten. Begleitet wird dies allerdings von einem
teilweise recht ruppigen (s.o.) und kühlen Nordostwind.

In der Nacht zu Sonntag verlagert sich das Tief über der Biskaya westwärts,
während der Druck im Hoch über der Nordsee und Norddeutschland leicht fällt. Das
ändert zwar nichts am vorherrschenden Absinken bei uns, der Gradient über dem
Südwesten geht aber in die Knie und der Wind dort flaut somit ab. Im
Hochschwarzwald kann es vor allem anfangs stürmische Böen oder Sturmböen geben.

Die Nacht wird in der trockenen Luft recht frisch, vor allem im Osten und in den
Hochlagen der Mittelgebirge und den Alpentälern gibt es gebietsweise leichten
Frost. Verbreitet tritt allerdings Bodenfrost auf. Die Nebelneigung ist meist
gering, nur im Norden - unter der Hochachse und in etwas feuchterer Luft - kann
sich gebietsweise dichter Nebel bilden.


Sonntag... verlagert sich das Höhenhoch ostwärts und sein Zentrum liegt am
Tagesende und in der Nacht zum Montag über Jütland. Ansonsten ändert sich an der
großräumigen Potentialstruktur nur wenig, sie ähnelt etwas einer Omegalage. Der
östlich davon nach Süden ablaufende KW Trog tangiert uns kaum, allerdings
gelangt in der unteren Troposphäre von Nordosten etwas kältere Luft nach
Deutschland.
Am Boden reicht eine Hochdruckzone, NW-SE orientiert vom Seegebiet bei Island
bis zum Balkan. Nördlich der Hochachse über Nordostdeutschland wird mit einer
schwachen nordwestlichen Strömung feuchtere und wolkenreiche Nordseeluft in den
Norden transportiert. Laut EURO4 kann sich die starke Bewölkung bis in den SW
ausbreiten und auch ganz im Süden hält sich in einigen Modellen starke
Bewölkung. Ob dies so eintrifft, bleibt abzuwarten. Hochglanzwetter sieht aber
anders aus. Mos zeigt diese Einschränkungen vor allem im Süden und Nordwesten.
Ansonsten ist es in weiten Teilen des Landes aufgelockert oder leicht bewölkt
mit viel Sonne.
Die Tageshöchstwerte liegen zwischen 11 Grad im Norden und 17 Grad am Rhein. Bei
dauerhaft starker Bewölkung werden kaum 10 Grad erreicht. Der Wind ist nicht
mehr warnwürdig.

In der Nacht zum Montag verlagert sich der Schwerpunkt des Bodenhochs nach
Tschechien. In der Höhe liegt über uns das Höhenhoch mit Zentrum über der
Deutschen Bucht. In der Folge ist der Himmel meist klar, die tiefe Bewölkung
zieht ab, bzw. löst sich auf. Vor allem im Norden/Nordwesten können sich aber
wieder Nebelfelder bilden. Weiterhin ist besonders in der Südosthälfte mit Frost
und abgesehen vom Emsland und der Nordseeküste auch im sonstigen Bundesgebiet
mit Bodenfrost zu rechnen.


Montag... liegen wir im Bereich des Höhenhochs, das sich im Tagesverlauf
abschwächt und mit Zentrum Richtung Tschechien verlagert. Das Hoch am Boden
zieht sich weiter nach Südosten zurück, es hält sich aber eine schwache
Hochdruckzone, die von dort nach Nordwesten reicht. Das Höhentief über SW Europa
wandert nach Norden und wird von einem markanten Trog über dem Nordatlantik
eingefangen. Ein davon ausgehender Randtrog schwenkt im Tagesverlauf über
Frankreich nach Norden, beeinflusst uns aber nicht.
Die bodennahe Strömung dreht dabei eher auf östliche bis südöstliche Richtungen
und mit dem Absinken steigen die Temperaturen in der unteren Troposphäre wieder
an. In 850 hPa werden +5 bis +9 Grad erreicht.

Das ruhige und warnfreie Wetter setzt sich damit fort. Tiefe Bewölkung ist kaum
noch ein Thema und verbreitet scheint die Sonne. Die Temperatur legt gegenüber
dem Sonntag leicht zu und steigt auf 11 bis 16 Grad im Norden, sonst werden 13
bis 19 Grad, vereinzelt im SW an die 20 Grad erreicht. Direkt an der See ist es
teilweise kühler. Der tagsüber böige Ost- bis Südostwind ist nicht warnwürdig.

In der Nacht zum Dienstag bildet sich vor allem im Nordwesten wieder teils
dichter Nebel, sonst ist die Nebelneigung eher gering. Verbreitet ist der Himmel
klar oder gering bewölkt. Im Südosten geht die Temperatur in den leichten
Frostbereich zurück und außer im Westen und Nordwesten tritt leichter Bodenfrost
auf.


Modellvergleich und -einschätzung
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Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner