DWD Synoptische Übersicht Kurzfrist

13-03-2017 21:00
SXEU31 DWAV 131800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 13.03.2017 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Bis Mittwoch keine markanten Wettererscheinungen. Am Mittwoch an der Ostseeküste
stürmische Böen möglich.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 12 UTC
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Aktuell ...
dehnt sich vom ostatlantischen Höhenhoch ein massiver Keil in Richtung Osten aus
und seine Achse erreicht am Abend Norddeutschland. In der Nacht schwenkt die
Achse leicht nach Süden. Im Bodendruckfeld liegt über Deutschland noch eine
Okklusion. Sie schwenkt in der Nacht noch über den Ostteil hinweg nach Polen. Da
der Keil aber für Druckanstieg sorgt, ist die Wetteraktivität an der Front sehr
eingeschränkt. Lediglich im Stau vom Erzgebirge kann es etwas Regen geben. Die
simulierten Mengen liegen aber maximal bei unter 1 mm /12h. Ausgangs der Nacht
erreicht das Frontensystem des Zentraltiefs östlich Islands mit einer Warmfront
den Nordwesten. Niederschläge werden daran aber nicht simuliert.
Vor allem im Süden kann es aufklaren und daher kann sich gebietsweise Nebel
geben. Weiterhin kann es in der Südosthälfte sowie ganz im Osten leichten Frost
geben.


Dienstag ...
schwenkt der Höhenkeil über den Nordwesten hinweg und liegt am Abend mit seiner
Achse etwa auf einer Linie von Köln bis Berlin. Der Bodendruck steigt dabei
weiter an und erreicht in weiten Teilen der Mitte und des Südens über 1030 hPa.
Das im Norden durchschwenkende Frontensystem überquert mit seiner Warmfront den
Norden und die nachrückende Kaltfront erreicht am Abend den Nordwesten. Immerhin
sorgt die Front in Verbindung mit um den Keil geholter WLA für starke
mehrschichtige Bewölkung, es bleibt aber meist trocken. Der Wind nimmt
allerdings im Küstenbereich zu und es kann steife Böen(Bft 7) geben. Somit steht
uns am Dienstag erneut ein ruhiger und warnfreier Tag bevor. Allerdings ist es
vor allem südlich einer Linie von der Eifel bis nach Niederbayern sonnig.
Die Temperaturen steigen auf 11 Grad an der Oder und bis auf 16 Grad am Rhein
und seinen Nebenflüssen an.

In der Nacht zu Mittwoch schwenkt die Keilachse bis nach Süddeutschland und die
Front kommt südwärts bis in die Mittelgebirge voran. Die Modelle simulierten vom
Erzgebirge bis zum Niederrhein etwas Regen, in der Fläche meist nur 1 bis 2
mm/12h, im Stau des Erzgebirges bis maximal 4 mm/12h.
In Süddeutschland ist es gebietsweise klar und es kann sich erneut Nebel bilden.
Weiterhin sinken die Temperaturen im Süden unter den Gefrierpunkt, unter den
Wolken bleibt es frostfrei.


Mittwoch ...
formiert sich über Frankreich ein eigenständiges Höhenhoch, während sich im
Bodendruckfeld der Hochschwerpunkt ostwärts verschiebt und zum Tagesende über
Benelux und Westdeutschland zu liegen kommt. Gleichzeitig gerät die Strömung
über dem Nordatlantik und Nordeuropa stärker ins Schwingen und mäandriert
stärker. Als Folge dreht die Höhenströmung über Mitteleuropa mehr auf Nordwest.
Die Kaltfront wird somit südwärts geführt und erreicht auch die südlichen
Landesteile. Womit dann neben der Landesmitte auch im Südosten leichte
Regenfälle möglich sind. Die deutschen Modelle simulieren dabei, wenn auch nicht
wirklich überbordend viel, aber mit örtlich 3 bis 5 mm in 12 Stunden in den
Mittelgebirgen noch am meisten Regen, die anderen Modelle sind zurückhaltender
und zeigen teils (ECMWF, GFS) nur sehr geringe Mengen, was in Anbetracht der
großräumigen Konstellation auch wahrscheinlicher ist.

Signifikanter ist schon die Windentwicklung im Nordosten. Vor allem an der
Ostsee, aber auch im angrenzenden Binnenland kann es steife Windböen geben (Bft
7), exponiert an der Küste sowie in Gipfellagen der östlichen Mittelgebirge auch
stürmische Böen (Bft 8).

Ansonsten ist es vor allem nach Südwesten zu meist heiter oder sonnig und auch
postfrontal lockern die Wolken im Norden wieder stärker auf. In den Nordosten
gelangt zwar wieder kältere Luft, die Temperatur in 850 hPa geht wieder auf -2
Grad zurück, die gute Durchmischung sorgt aber auch dort für zweistellige
Maxima, so dass landesweit zwischen 11 Grad im Nordosten und bis 17 Grad im
Südwesten erreicht werden.

In der Nacht zum Donnerstag schwächt sich das Höhenhoch etwas ab, während sich
der Hochschwerpunkt im Bodendruckfeld, ebenfalls mit leicht schwächelnder
Tendenz über uns ostwärts verlagert. Anfangs sind im Nordosten stärkere Böen
möglich, der Wind flaut aber ab. Leichten Frost gibt es höchsten ganz im Süden,
vielleicht auch noch im Bergland, falls es stärker auflockert.


Donnerstag ...
liegt das Höhenhoch weiterhin über Frankreich und schwächt sich im Tagesverlauf
weiter ab. Wir liegen im Zentrum des Bodenhochs, das sich gleichfalls im
Tagesverlauf abschwächt. Der Norden gerät am Donnerstag in den Warmsektor
südlich eines Tiefs östlich von Island. Die Warmfront verlässt schon am Mittag
den Vorhersagebereich ostwärts. Vorher kann es vor allem im Nordosten noch etwas
Regen geben.

Ansonsten steht uns nach Nebelauflösung erneut ein warnfreier und abgesehen vom
Nordosten sonniger Tag ins Haus. Im Oberrhein können, bei einer T850 von etwa 8
Grad, 20 Grad erreicht werden. Auch im meist bewölkten Nordosten steigt das
Thermometer auf 13 Grad.

In der Nacht zum Freitag erreicht die nachrückende Kaltfront den Nordwesten und
Norden und sorgt dort für etwas Niederschlag. Auch der Wind nimmt im Warmsektor
etwas zu, sodass es auf dem Brocken steife oder sogar stürmische Böe geben kann.

Im Süddeutschland kann es gebietsweise Nebel geben. Weiterhin gibt es südlich
der Donau und in den Mittelgebirgen leichten Frost.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die externen Modelle simulieren die Entwicklung in ähnlicher Form wie die
deutsche Modellkette. Prognoserelevante Unterschiede sind nicht zu erkennen.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Rolf Ullrich