DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

06-03-2017 21:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Montag, den 06.03.2017 um 10.30 UTC



Unbeständig und gelegentlich Regen oder Schauer. Im Südwesten anfangs in
Staulagen Dauerregen wahrscheinlich mit Tauwetter.
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Synoptische Entwicklung bis zum Montag, den 13.03.2017


Am Donnerstag kommt die Kaltfront eines Tiefs über dem südlichen Nordmeer über
der Südhälfte Deutschlands nur noch langsam Richtung Alpen voran.
Von Westen her schwenkt am Freitag ein Höhenrücken heran, dessen Achse zum
Tagesende den Westen erreicht. Das korrespondierende Bodenhochdruckgebiet
wandert zu den Alpen. An seinem Nordrand erfasst WLA weite Teile von Deutschland
und die zugehörige schwache Warmfront erreicht zunächst den Westen du erreicht
zum Tagesende etwa die Elbe.
Am Samstag zieht der Kern des mit der Front verbundenen hochreichenden Tief zur
westlichen Nordsee und die Kaltfront des Tiefs überquert zunächst den Westen, in
der 2. Tageshälfte auch den Osten.
Am Sonntag liegt der Höhentrog (es ist kein Höhentiefkern mehr erkennbar) über
dem Süden Deutschlands, schwenkt aber zum nordwestlichen Balkan. Nachfolgend
erreicht ein Höhenrücken Deutschland, an den ein sich zu den Alpen ausweitender
Azorenhochkeil gekoppelt ist. Zum Tagesende greift aber rückseitig bereits ein
neues Frontensystem auf den Nordwesten über.
Am Montag erfasst das Frontensystem den Süden und Osten Deutschlands und das
Höhentief zieht nach Deutschland.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der neue Modelllauf liefert ab kommenden Montag größere Unterschiede.
Im neuen Lauf liegt ein kräftiger Trog über Mitteleuropa, während im alten
00-UTC-Lauf ein Rücken über uns positioniert ist, der von einem schwachen
Kurzwellentrog geschwächt wird.
Im Laufe des Dienstages setzt sich ein Rücken durch, während im alten Lauf noch
ein Trog übergreift. Weiter im Westen ist zum Tagesende ein Abtropfvorgang nach
Nordfrankreich erkennbar, was die atlantischen Fronten blockiert.
Das Temperaturniveau ist zum Mittwoch (auch nach dem Mittagslauf) vor allem im
Nordosten niedriger als im alten Lauf mit Nachtfrostgefahr.
Die Änderungen betreffen somit die erweiterte Mittelfrist.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die anderen globalen Modelle simulieren im Wesentlichen erst in der erweiterten
Mittelfrist unterschiedlich.
Bei GFS und GEM setzen sich ab Dienstag kommender Woche zumindest in der Mitte
und im Süden Hochdruckeinfluss durch zumindest bis Mittwoch.
Die Vorhersage für die erweiterte Mittelfrist ist daher schwierig.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Am wahrscheinlichsten ist das Abziehen des Troges am Montag im Cluster bis 168
Stunden mit insgesamt 27 Modellläufen. Im 3. Und vierten Cluster bleibt die Höhe
noch zyklonal.
Der Hochdruckeinfluss, der bei GFS und GEM am Dienstag und Mittwoch erkennbar
wird, kommt bei den Clustern im 5. Cluster vor (mit 6 Fällen) und er dauert hier
auch noch länger an. Am wahrscheinlichsten ist eine Westlage, die aber sehr
stark mäandriert.
Nach einer etwas milderen Phase, die bis Samstag dauert, wird es im Mittel in
der offenbacher Rauchfahne (850 hPa) wieder etwas kälter mit Werten zwischen -5
und 0 Grad. Nachhaltig frühlingshafte Läufe gibt es nur 2, die ab Dienstag der
kommenden Woche über 5 Grad liegen. Die Neigung zu gelegentlichen leichten
Regenfäll bleibt bis in die erweiterte Mittelfrist erhalten.
In den EPS-Meteogrammen erkennt man bis Sonntag recht gebündelte Temperaturen.
Von diesem Tag an liegt das Temperaturniveau insgesamt etwas niedriger bei
erhöhter Schwankungsbreite. Der Frühling bricht bei Werten zwischen 6 und 13
Grad nicht aus.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Von Mittwoch bis Freitagvormittag ist nach CosmoLEPS im Südwesten Dauerregen
möglich und zusätzlich bindet oberhalb 700 m die Schneedecke noch 10 bis 90 mm
Niederschlag, die zumindest unterhalb von 1300 m häufig abtauen kann. Damit ist
in der Fläche Tauwetter mit Abflussmengen über 40 mm in 48 Stunden von
Mittwochfrüh bis Freitagfrüh wahrscheinlich. Punktuell ist sogar ein Abfluss
über 60 mm möglich (Unwetter), was vor allem den Schwarzwald und die Alpen
betrifft.
Ansonsten sind nach EZMW-EPS die Wahrscheinlichkeiten für Sturmböen im Bergland
und mitunter auch an der Küste erhöht und am Samstag auch in den westlichen
Niederungen.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix. EPS, oper. Modelle.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden