DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

15-09-2016 11:00
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 15.09.2016 um 10.30 UTC



Anfangs im Südosten teils ergiebiger Dauerregen. In der neuen Woche leicht
wechselhaftes, aber nicht unfreundliches und meist warmes Wetter. Markante
Warnungen dabei unwahrscheinlich.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 22.09.2016


Am Sonntag liegt der Süden Deutschlands im Bereich des Randtroges eines
Höhentiefs über dem Golf von Genua. Im Norden macht sich der Höhenkeil eines
atlantischen Hochs bemerkbar, wobei sich am Boden über der Ostsee weiter ein
Hoch zeigt.
Am Montag wird das Höhentief im Süden von einem Trog über der Nordsee wieder
eingefangen. Die mit dem Trog verbundene Kaltfront bleibt aber über der Nordsee
liegen und erreicht Deutschland nicht. Am Boden und in der Höhe ergeben sich nur
geringe Luftdruckgegensätze bei einer schwachen nördlichen Windkomponente.
Von Dienstag bis Donnerstag liegt Deutschland zwischen einem Höhentief über
Osteuropa und einem Tief über dem Atlantik unter geringen Potentialgensätzen. Am
Boden steigt der Luftdruck langsam etwas an, so dass sich am Donnerstag bei uns
eine Hochdruckbrücke zwischen dem Azorenhoch und dem Skandinavienhoch bildet.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der neue Lauf vom EZMW zeigt am Sonntag keine großen Unterschiede. Am Montag
befindet sich die atlantische Kaltfront, die im alten Lauf noch mit dem
Feuchtefeld genau über Deutschland liegt, lediglich über der westlichen Nordsee.
Korrespondierend wird nur noch im Süden und Südosten Regen berechnet (abgesehen
von der Küste).
Am Dienstag nimmt der Hochdruckeinfluss bei geringen Luftdruckgegensätzen
insgesamt wieder etwas zu, so dass nur wenig Niederschlag berechnet wird.
Am Mittwoch und Donnerstag wird im Westen und Südwesten wieder etwas mehr Regen
produziert, jedoch bleibt es bei relativ hohem Bodendruck bei geringen
Luftdruckgegensätzen.
In der erweiterten Mittelfrist soll im alten Lauf eine Trogvorderseite nebst
Front kommen. Im neuen Lauf nähert sich dagegen ein Höhenrücken.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die anderen Modelle einschließlich ICON berechnen für die neue Woche
schwachgradientige Bedingungen und relativ hohen Luftdruck mit nur leichter
Schauertendenz. Die Frontalzone soll jedenfalls bis Donnerstag nicht nachhaltig
zu uns vordringen. In der erweiterten Mittelfrist lässt aber GEM (Can.) und JMA
die Frontalzone auf Mitteleuropa übergreifen. Bei GFS kommt der Trog erst in der
Nacht zum Samstag.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Sowohl in der Höhe als auch am Boden zeigt sich bei den 3 Clustern (EZMW) bis
zum 7. Folgetag eine schwachgradientige Lage mit leichtem Hochdruckeinfluss
ähnlich wie der Hauptlauf.
Für die erweiterte Mittelfrist (6 Cluster) bringt nur der 4. Cluster mit 7
Modellläufen eine ordentliche Westlage. Die anderen zeigen eher
Hochdruckeinfluss. Leichten Tiefeinfluss an der Küste zeigen der 1., 3. und 5.
Cluster). Damit ist Hochdruckeinfluss zumindest in der Mitte und im Süden sehr
wahrscheinlich.
Nach dem kühlen und verregneten Wochenende wird es bei vorherrschenden Südost-
bis Südwestwinden spätestens ab Dienstag wieder relativ warm mit Werten, die im
Mittel über 18 Grad liegen und meist sogar bei 20 bis 23 Grad.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Am Sonntag ist die Wahrscheinlichkeit für Dauerregen in Südostbayern nach
CosmoLEPS noch erhöht (Unwetter am östlichen Alpenrand möglich).
In der neuen Woche sind die Wahrscheinlichkeiten für Sturmböen oder Dauerregen
nach EZMW-EPS und CosmoLEPS zunächst nicht mehr erhöht.
Erst ab Donnerstag werden Böen Bft 8 an der Nordsee wahrscheinlicher (mögliche
Westlage).
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, oper. Modelle.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden